Der Elektro- und Digitalverband ZVEI hat eine Fachveranstaltung zur Gebäudeautomation veranstaltet – ganz digital. „Das ist eine Transformationsveranstaltung“, sagt Adalbert Neumann von Busch-Jaeger anlässlich des Treffens. Zu der Veranstaltung waren nicht nur Industrievertreter geladen. Beim Kolloquium öffnet der ZVEI sein Netzwerk für die gesamte Branche.
Im Fokus stand dabei das vernetzte Gebäude. Den Schlüsselvortrag lieferte Marc Richter von Siemens. Er ist bei dem Münchener Technologiekonzern für den Vertrieb digitaler Produkte zuständig und rührte kräftig die Werbetrommel. Denn neun von zehn Gebäuden in Deutschland sind Altbauten. Ein Drittel des bundesweiten Energieverbrauchs fällt auf den Gebäudesektor. Da steckt Potenzial drin. „Es geht darum, mit Gebäuden Geld zu erwirtschaften“, so Richter.
Dass das kein frommer Wunsch oder ein Werbeversprechen der Industrie ist, zeigte dann der Grazer Wissenschaftler Heinz Ferk. Er fokussierte sich in seinem Vortrag intensiv auf die automatisierte und vernetzte Verschattung von Gebäuden. Der Experte spricht hier von Smart Shading.
Dass es ein Zusammenspiel zwischen Wissenschaft und Praxis geben muss, betonte Richter. Forscher könnten im Labor zwar errechnen, wie smarte Produkte auf die Energiebilanz eines Gebäudes wirken. Doch wenn die Praxis einzieht, also die Menschen das Gebäude nutzen, veränderten sich diese Zahlen schnell wieder. Zu individuell seien die Nutzungsgewohnheiten. Darum sei es wichtig, nach dem Bezug noch mal nachzujustieren. „Dann müsste die Feinabstimmung stattfinden“, betonte Richter. „Nur aktuell zahlt das leider keiner.“