Im September 2020 wurde das Insolvenzverfahren der Grässlin GmbH eröffnet. Knapp ein halbes Jahr später, im Februar 2021: Die Theben-Gruppe erwirbt verschiedene Markenrechte des Unternehmens, der operative Geschäftsbetrieb wird neu aufgenommen und erfolgt zukünftig in der neuen Grässlin Zeitschalttechnik GmbH. Die ElektroWirtschaft hat Gerhard Koch, Managing Director bei Grässlin und Business Unit Leiter Controls bei Theben und Jessica Lieckfeldt, Customer Service Manager bei Grässlin, zum Interview eingeladen. Darin sprechen die beiden über den Neustart und richten eine klare Nachricht an die Elektrobranche.
ElektroWirtschaft: Hinter Grässlin liegt eine turbulente Zeit. Welche Ereignisse waren in den letzten Jahren ausschlaggebend?
Gerhard Koch: Im Jahr 2000 wurde die Grässlin GmbH von General Electric übernommen, das war für das Familienunternehmen ein großer Einschnitt. Im Jahr 2007 wurde Grässlin dann Teil von Intermatic mit Hauptsitz in Spring Grove in den USA. In den darauffolgenden Jahren wurde es turbulenter, als die Produktion nach Mexiko verlagert wurde. Man hatte gehofft, günstiger und effi zienter produzieren zu können – es litt allerdings die Weiterentwicklung der Produkte aufgrund des fehlenden Fachwissens vor Ort. Besuche und Telefonate waren beschränkt, das machte eine wachsende Produktion schwierig. Im September 2020 wurde dann das Insolvenzverfahren eröffnet. Leider hat die bekannte deutsche Marke daher gelitten.
ElektroWirtschaft: Zum 01. Februar 2021 hat die Theben-Gruppe verschiedene Markenrechte erworben. Wie sieht nun der Neuanfang aus?
Gerhard Koch: Wir müssen keine Firma neu aufbauen und die Produkte bekannt machen, sondern wir wollen Grässlin wieder am Markt etablieren. Die neue Grässlin Zeitschalttechnik GmbH wird als rechtlich eigenständige und unabhängige Gesellschaft innerhalb der Theben-Gruppe agieren. Die wichtigste Aufgabe ist es jetzt, die Partner aus Großhandel und Handwerk zurückzugewinnen. Zusätzlich bauen wir das Produktportfolio bis zur Light + Building 2022 sinnvoll aus. Grässlin produziert zwar nicht im eigenen Haus, arbeitet aber eng mit Partnern aus der Region und in Deutschland zusammen, um den hohen und nachhaltigen Qualitätsstandard zu halten. Insgesamt haben…
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