Im Interview mit der ElektroWirtschaft spricht Dr. Sebastian Klöß, Bereichsleiter Consumer Technology beim Digitalverband Bitkom, über die Entwicklung des Trends Smart Home, die Erwartungen der Nutzer und die Rolle von Elektrogroßhandel und Elektrofachhandwerk.
ElektroWirtschaft: Vier von zehn Verbrauchern nutzen bereits Smart Home-Anwendungen. Ist das vernetzte Zuhause bereits Alltag geworden?
Dr. Sebastian Klöß: Bei vielen Menschen in Deutschland ist das Smart Home inzwischen tatsächlich Alltag. Bei ihnen fährt der Staubsaugerroboter durchs Wohnzimmer, sie löschen das Licht per Smartphone-App und regeln die Heizung per Sprachbefehl. Die meistgenutzte Smart Home-Anwendung sind aktuell intelligente Lampen und Leuchten, die bereits 29 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger im Einsatz haben. Auch Anwendungen aus dem Bereich Sicherheit sind sehr gefragt. Fast ein Viertel nutzt smarte Videoüberwachung und ein Fünftel eine intelligente Alarmanlage. Einen regelrechten Boom erlebten in den letzten Jahren Haushaltsroboter. Rasenmäher-Roboter haben aktuell 16 Prozent im Einsatz, das sind doppelt so viele wie noch vor einem Jahr. Bei 13 Prozent sorgen Staubsaugerroboter für krümellose Böden.
ElektroWirtschaft: Setzt sich der Trend in Deutschland eher langsam oder schnell durch?
Dr. Sebastian Klöß: In Deutschland ist die Verbreitung von Smart Home-Geräten in den letzten Jahren sehr kontinuierlich gestiegen. 2019 verfügten erst 31 Prozent der Bundesbürger über eine Smart-Home-Anwendung, jetzt 41 Prozent. Innerhalb von zwei Jahren ist die Smart Home-Verbreitung also um zehn Prozentpunkte gestiegen. Verglichen mit anderen Ländern, beispielsweise den USA, gibt es beim Smart Home in Deutschland allerdings noch Nachholbedarf.
ElektroWirtschaft: Was schreckt den Nutzer noch ab? Welche Hürden gilt es bei der weiteren Verbreitung der Technologien zu überwinden?
Dr. Sebastian Klöß: Wer bislang keine Smart Home- Anwendungen nutzt, verzichtet vor allem aus Sorge vor Hacker-Angriffen darauf. Bei 41 Prozent ist das der Grund für die Nicht-Nutzung. Gleich dahinter folgt mit 39 Prozent die Angst, dass die persönlichen Daten missbraucht werden könnten. Und 32 Prozent haben generell…
Sie möchten weiterlesen? Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der September-Ausgabe der ElektroWirtschaft. Merken Sie sich jetzt den 14. September vor! Als Printabonnent haben Sie übrigens fünf Zugriffe auf die digitale Ausgabe inklusive. Stöbern Sie ansonsten in unserem Shop.