Der norwegische Wallbox-Hersteller Easee ist in den Schlagzeilen – auf unschöne Art. Mehrere Medien berichten, dass ein schwedisches Prüfinstitut mehrere zum Teil gravierende Mängel an den Easee-Boxen offengelegt hat. So sei in den Geräten offenbar kein FI-Schalter verbaut, was die Gefahr eines Kurzschlusses oder gar eines Brandes erhöht. Nun könnte ein Verkaufsverbot drohen.
Die schwedische Sicherheitsbehörde Elsälerhetverket hatte mehrere Wallboxen untersucht und dabei Sicherheitsmängel entdeckt, die alle Easee-Wallboxen betreffen. Untersucht wurde die Produktreihe Home, doch die Reihen Charge und Ready nutzen dasselbe technische Prinzip.
„In der Bedienungsanleitung steht, dass das Produkt über einen eingebauten FI-Schutzschalter verfügt. Das Produkt ist nicht mit einem FI-Schutzschalter (30mA AC/6mA DC) ausgestattet, wie in der Gebrauchsanweisung angegeben“, so die Schweden. Und weiter: „In der Anleitung wird nicht erwähnt, dass dem Produkt ein Fehlerstromschutzschalter vorgeschaltet werden muss, wenn es an das Festnetz angeschlossen werden soll.“ Dass der FI-Schalter nicht in der Box verbaut wird, ist gerade bei günstigeren Wallboxen nicht unüblich. Allerdings führe die technische Dokumentation in die Irre und lasse so ein Sicherheitsrisiko offen.
Nun ließe sich dieser Fehler in der Anleitung schnell beheben. Die Behörde entdeckte aber noch weitere Mängel, die wohl etwas komplexer sind. Zudem spielt Easee bereits mit einer gelben Karte, da frühere Mängel noch nicht behoben wurden. „Die in unserem Prüfbericht aufgezeigten Kennzeichnungsmängel wurden auch in Ihren Prüfberichten vom Juni 2021 nachgewiesen“, schreibt die Behörde. Nun könnte also der Platzverweis drohen.
Easee muss nun schnell eine Stellungnahme abgeben, sieht seine Aktivitäten in Schweden dadurch aber nicht bedroht. Ganz so einfach scheint es aber nicht zu sein, denn auch deutsche und EU-Behörden haben Fragen. Diese warten nun aber erst den Abschlussbericht der Schweden ab.