Drei Viertel (74,7 Prozent) der im Jahr 2022 fertiggestellten Wohngebäude werden ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energien beheizt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg dieser Anteil gegenüber dem Jahr 2021 (70,7 Prozent) um vier Prozentpunkte. 2015 hatte er noch bei 61,5 Prozent gelegen. Von den neu gebauten Einfamilienhäusern werden 77,0 Prozent ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energieträgern beheizt, bei Zweifamilienhäusern sind es 80,9 Prozent und bei den Häusern mit drei oder mehr Wohnungen 58,7 Prozent.
Als primäre, also überwiegend für das Heizen eingesetzte Energiequelle werden erneuerbare Energien in mehr als der Hälfte (61,4 Prozent) der 103 525 im Jahr 2022 fertiggestellten Wohngebäude eingesetzt (2015: 38,0 Prozent).
Zu den erneuerbaren Energien bei Heizungen zählen neben Erd- oder Luftwärmepumpen (Geothermie oder Umweltthermie) auch Solarthermie, Holz (zum Beispiel Pelletheizungen oder Kaminöfen), Biogas/Biomethan sowie sonstige Biomasse. Zu den konventionellen Energieträgern zählen Öl, Gas und Strom. Fernwärme stellt eine weitere Energiequelle dar, die in der Statistik weder zu den erneuerbaren noch zu den konventionellen Energieträgern gezählt wird.
Wärmepumpen am häufigsten eingesetzter Heizungstyp in neuen Wohnhäusern
Wärmepumpen wurden im Jahr 2022 in mehr als der Hälfte der neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle eingesetzt. Allein von 2021 bis 2022 stieg der Anteil um mehr als sechs Prozentpunkte von 50,6 Prozent auf 57,0 Prozent. Im Jahr 2015 hatte der Anteil noch bei 31,4 Prozent gelegen. Wärmepumpen kommen vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz: In 60,6 Prozent aller 2022 fertiggestellten Ein- und Zweifamilienhäuser wurde eine Wärmepumpe eingebaut, deutlich seltener war der Einsatz in Mehrfamilienhäusern (35,8 Prozent), die zu 21,4 Prozent mit Fernwärme und zu 34,0 Prozent mit Erdgas beheizt werden. Die anderen erneuerbaren Energien zusammengenommen werden in 4,7 Prozent der neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle genutzt.
Jetzt weniger Förderanträge
Die Zahl der neuen Förderanträge für Wärmepumpen ist in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahr um 20.000 auf 32.921 zurückgegangen. Das geht aus Zahlen hervor, die das BAFA der Redaktion “The Pioneer” auf Nachfrage mitgeteilt hat. Das BAFA bearbeitet die Anträge für die Bundesförderung. Das entspricht einem Rückgang von 38 Prozent. Ist der Grund für den Dämpfer die hitzige Debatte um das Heizungsgesetz?