…weltweit größten und bedeutendsten Messe der Consumer Electronics- und Home Appliance Branchen. So formuliert es die Messe Berlin zur IFA.
Der Startschuss fiel am 4. Dezember 1924 mit der ersten “Großen Deutschen Funk-Ausstellung”, die bereits 242 Aussteller und 180.000 Besucher auf einer Fläche von 7.000 Quadratmeter zusammenführte. Detektorgeräte und die ersten Röhren-Rundfunkempfänger faszinierten damals die Messebesucher. Es folgten “Große Deutsche” Funkausstellungen im jährlichen Rhythmus, auf denen vor allem der Hörfunk, ab 1928 auch Fernsehvorführungen, die Hauptrolle spielten.
Berlin blieb bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Schauplatz dieser Messe. Veranstalter waren der “Verband der Radio-Industrie” (1924) und danach bis 1933 der “Verband der Funkindustrie”, 1930 zusätzlich der “Reichsverband des Deutschen Sprechmaschinen- und Schallplatten-Handels”. Zwischen 1933 und 1939 übernahm der “Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda” die Verantwortung für die Messe, deren erstes Kapitel mit der 16. Veranstaltung im Jahr 1939 endete.
Funkausstellung geht auf Wanderschaft
Nach dem Krieg folgte eine Zeit der Wanderschaft. 1950, 1953 und 1955 gastierten die Funkausstellungen in Düsseldorf; 1957 und 1959 bildete das Messegelände in Frankfurt/Main den Schauplatz. 1961 und 1963 bewunderten jeweils mehrere hunderttausend Besucher die Exponate der deutschen Industrie wieder in Berlin. Inzwischen hatte die Ultrakurzwelle (UKW) ihren Siegeszug begonnen (1950), es gab es Transistor-Geräte (1955), tragbare Fernseher (1957) und drahtlose Fernbedienungen (1959). 1963 wurde unter dem Funkturm die Audio Compact Cassette vorgestellt. Im gleichen Jahr begeisterten Stereo-Hörfunk-Sendungen die Zuhörer.
Die 24. Funkausstellung wurde 1965 in Stuttgart ausgerichtet. 1967 kehrte die Messe nach Berlin zurück.
Unvergessene Sternstunde: Willy Brandts Knopfdruck zum Start des Farbfernseh-Zeitalters in Deutschland am 25. August 1967.
Ab 1971 international und Rückkehr nach Berlin
Es folgten zwei weitere “Auswärtsspiele”, nämlich 1969 wiederum in Stuttgart und 1970 in Düsseldorf, ehe die Funkausstellung in erstmalig internationalem Zuschnitt 1971 auf Dauer nach Berlin zurückkehrte. Schon in diesem ersten Jahr kamen 26 Aussteller und 93 zusätzlich vertretene Firmen aus dem Ausland: aus Dänemark und Finnland ebenso wie aus Hongkong, Japan, der damaligen UdSSR und den USA.
In der Nachkriegszeit zeichneten übrigens bis 1973 zunächst die “Fachabteilung Rundfunk und Fernsehen” im ZVEI und später der “Fachverband Rundfunk und Fernsehen” im ZVEI für die Messe verantwortlich. Seit 1973 ist die gfu – Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik mbh Veranstalter.
2020 findet die IFA vom 06. bis 11. September statt.