Ohne Mikroelektronik sei die Digitalisierung nicht denkbar, wie der ZVEI und VDE berichten. Drahtlos vernetzte Sensoren machen Industrie 4.0, smarte Gebäude und automatisiertes Fahren erst möglich – und sie kommen aus Deutschland oder anderen europäischen Ländern. „Deutschland hat damit das Potenzial, zum Weltmarktführer in der Digitalisierung zu werden“, sagt Dr. Gunter Kegel, VDE-Präsident, auf dem VDE/ZVEI-Symposium Mikroelektronik zum Thema „Mikroelektronik für die digitale Zukunft“ in Berlin. „Dafür brauchen wir eine neue deutsch-europäische Industrialisierungsstrategie, die Mikroelektronik über die gesamte Innovationskette hinweg systematisch fördert.“ Ohne wettbewerbsfähige Mikroelektronikindustrie steige die Abhängigkeit von Wettbewerbern, insbesondere aus Asien. Zum Importeur der Schlüsseltechnologie zu werden, wäre jedoch fatal für die Exportnation Deutschland.
Eine weitere Voraussetzung für die Stärkung des Mikroelektronikstandorts Deutschland sei Cybersicherheit. „In den vergangenen beiden Jahren hat mehr als jedes zweite Unternehmen einen Cyber-Angriff festgestellt. Der Schaden quer durch alle Branchen wird auf 55 Milliarden Euro geschätzt“, so ZVEI-Präsident Michael Ziesemer. Hier müsse mehr getan werden. „Cybersicherheit ist der Schlüssel dafür, dass Menschen Vertrauen in die Digitalisierung fassen, statt sie als Bedrohung zu erleben.“ Gleichzeitig könne sie Wettbewerbsvorteil sein. „Cybersicherheit Made in Germany kann zum Exportschlager avancieren“, stimmt Dr. Kegel zu. Um Cybersicherheit zu gewährleisten, reichen vor Ort gefertigte Kryptographie-Chips jedoch nicht aus. „Aufklärung und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, in der über Cyberangriffe gesprochen werden kann, gehören genauso dazu“, ergänzt Ziesemer.
Quelle: ZVEI/ VDE