Trendwende für deutsche Elektro- und Digitalindustrie bleibt weiterhin aus

Im Februar 2025 verzeichnete die deutsche Elektro- und Digitalindustrie 1,4 Prozent weniger Auftragseingänge als im entsprechenden Vorjahresmonat. „Zudem wurde der zunächst für Januar gemeldete leichte Bestellzuwachs nachträglich samt Vorzeichenwechsel abwärts revidiert, sodass jetzt auch hier ein Minus in den Büchern steht“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

Die Inlands- und Auslandsbestellungen entwickelten sich im Februar gegensätzlich: Während erstere nochmals um 9,6 Prozent rückläufig waren, zogen letztere um 5,6 Prozent an. Dabei erhöhten Kunden aus der Eurozone ihre Orders um 4,5 Prozent, und aus Drittländern gingen 6,3 Prozent mehr Neuaufträge ein.

In den ersten beiden Monaten dieses Jahres lagen die branchenweiten Auftragseingänge damit zusammengenommenen 1,6 Prozent unter Vorjahr. Hier standen sich ein Minus bei den Inlandsorders von 11,4 Prozent und ein Plus bei den Auslandsaufträgen von 6,7 Prozent gegenüber. Die Bestellungen aus dem Euroraum verkürzten sich leicht um 0,5 Prozent, wohingegen die Orders aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums um 10,9 Prozent wuchsen.

Die reale Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse in Deutschland fiel im Februar 2025 mit minus 3,7 Prozent ebenfalls geringer aus als im gleichen Vorjahresmonat. Auch hier wurde der Januar-Wert nachträglich deutlich nach unten korrigiert. Für die kumulierte Entwicklung in den ersten beiden Monaten dieses Jahres resultiert daraus ein Output-Rückgang um 4,8 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Mit 17,3 Milliarden Euro verzeichnete auch der aggregierte Branchenumsatz im Februar 2025 einen Rückgang von 5,2 Prozent gegenüber Vorjahr. Dabei gaben die Inlandserlöse (- 8,2 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro) stärker nach als die Geschäfte mit ausländischen Partnern (- 2,7 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro). Mit Kunden aus der Eurozone wurden im Februar 3,6 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr erlöst (- 6,1 Prozent). Die Verkäufe an Drittländer waren nur leicht rückläufig (- 0,7 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro).

Im Gesamtzeitraum von Januar bis Februar dieses Jahres kam der Elektroumsatz aus deutscher Produktion auf 34,2 Milliarden Euro – ein Minus von 3,7 Prozent gegenüber den ersten beiden Monaten 2024. Die Erlöse verteilten sich auf 15,8 Milliarden Euro (- 6,7 Prozent) an Inlandsgeschäft und 18,4 Milliarden Euro (- 1,2 Prozent) an Auslandsgeschäft. Der Umsatz mit Partnern aus Drittländern erhöhte sich leicht um 0,7 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro, während das Geschäft mit Kunden aus dem Euroraum um 4,4 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro nachgab.

Nach dem deutlichen Sprung nach oben im Februar waren die Produktionspläne der deutschen Elektrounternehmen im März wieder leicht rückläufig. Auch die Beschäftigungspläne gaben zuletzt um zwei Prozentpunkte nach. Aktuell zählt die deutsche Elektro- und Digitalindustrie 889.500 Beschäftigte, wovon 28.000 kurzarbeiten.

Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat sich im März 2025 den nunmehr dritten Monat in Folge erholt. „Die Beurteilung der aktuellen Lage verbesserte sich leicht. Gleichzeitig zogen die allgemeinen Geschäftserwartungen stärker an und schafften es erstmals seit Juni letzten Jahres wieder über die Nullmarke“, so Gontermann. „Allerdings lag der jüngste Befragungsdurchlauf noch vor der Verkündung der massiven Zölle durch US-Präsident Trump.“

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