Studie: Fachkräftemangel wird zur Chefsache

Der Fachkräftemangel wird in den Chefetagen der Unternehmen zu einem immer drängenderen Problem: Fast drei Viertel der Führungskräfte (73 Prozent) machen sich Sorgen, wo sie in Zukunft qualifizierte Mitarbeiter finden können. Noch im Vorjahr lag dieser Anteil bei nur 63 Prozent, 2012 beschäftigte das Thema nur gut die Hälfte der Verantwortlichen. Das zeigt der 18. Annual Global CEO Survey „People strategy for the digital age – A new take on talent“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Für die Studie wurden weltweit 1.322 Manager und Führungskräfte in 77 Ländern befragt, 33 CEOs standen für ausführliche Gespräche zur Verfügung. „Löste der drohende Fachkräftemangel lange Zeit nur dumpfes Unbehagen aus, bereitet das Thema den Verantwortlichen inzwischen großes Kopfzerbrechen“, sagt Till Lohmann, Partner und Experte für Personalthemen bei PwC. „Viele Unternehmen überdenken ihre Konzepte für die Suche nach Mitarbeitern neu. Fehlende Fachkräfte sind auch ein Treiber für M&A-Aktivitäten. Für mehr als ein Viertel der Unternehmen ist der Bedarf an hochqualifizierten Topleuten ein Hauptgrund, mit anderen zusammenzuarbeiten.“
Als Ursache für zunehmend fehlende Fachkräfte macht die Studie die Digitalisierung von Unternehmen und Produktion und die damit verbundenen steigenden Anforderungen an die Fähigkeiten der Arbeitnehmer aus. Dieser Prozess ist weder abgeschlossen, noch sind die weiteren Entwicklungen absehbar. Nach Einschätzung der befragten CEOs müssen Beschäftigte deswegen ebenso spezialisiert wie vielseitig sein, um sich auf die Anforderungen der sich wandelnden Arbeitswelt einzustellen. Das lässt die Personalplanung für Unternehmen immer komplexer werden.
Viele Unternehmen haben bereits Strategien entwickelt, um dem Problem zu begegnen: Demnach suchen 81 Prozent heute bewusst nach Mitarbeitern, die ein breiteres Spektrum an verschiedenen Fähigkeiten und Kenntnissen aufweisen. 71 Prozent werben in anderen Ländern oder Branchen oder versuchen ältere Arbeitnehmer zu integrieren. Nach Einschätzung von 90 Prozent der CEOs, die Konzepte zur Diversität und Inklusion vorantreiben, trägt Vielfalt entscheidend dazu bei, sich als Arbeitgeber für Toptalente attraktiv zu machen. 85 Prozent der Führungskräfte meinen, dass sich diese Strategie insgesamt positiv auf die Unternehmensentwicklung auswirkt.
Angesichts eines sich voraussichtlich weiter verschärfenden Fachkräftemangels sehen sechs von zehn der befragten CEOs auch Regierungen in der Pflicht. Sie fordern von den politisch Verantwortlichen, das Thema ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen und gute Bedingungen für die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte zu schaffen. Nur 22 Prozent der Führungskräfte sind der Meinung, dass ihre Regierung in diesem Punkt einen guten Job macht.
Quelle: PwC

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