Die Energiewende im Gebäudebereich macht Fortschritte, aber die deutschen Klimaziele werden immer noch oft verfehlt. Im Gebäudesektor sind die CO₂-Emissionen zwar seit 1990 bereits um rund 50 Prozent gesunken, jedoch bleibt noch Handlungsbedarf. Mit dem Ziel, die Klimabilanz weiter zu verbessern, werden Neubauten heute standardmäßig als „Niedrigstenergiegebäude“ konzipiert. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) stellt dabei seit 2024 klare Anforderungen: Mindestens 65 Prozent der Heizenergie in neuen Anlagen müssen aus erneuerbaren Quellen oder Abwärme stammen.
Stromdirektheizungen erfüllen diese Anforderung und stellen somit eine moderne Alternative für Niedrigstenergiegebäuden dar. Zudem sorgt der stete Zubau erneuerbarer Erzeugungskapazitäten im Strommix dafür, dass auch der aus dem Netz bezogene Strom immer „grüner“ wird.
Vielseitige Heizoptionen
Stromdirektheizungen sind flexibel: Bauherren können zwischen Fußboden-, Wand- und Deckenheizungen oder Infrarotheizungen wählen. Sie bestehen aus wenigen, langlebigen Komponenten und sind kostengünstig zu installieren. Dank digitaler Regeltechnik lässt sich die Raumtemperatur bedarfsgerecht steuern – ohne Vorlaufzeiten.
Ganzheitliches Konzept für den Neubau
Soll ein selbstgenutzter Neubau ausschließlich direktelektrisch beheizt werden, ist dies ohne weitere Voraussetzungen möglich. Bei der Planung von vermieteten Wohngebäuden müssen allerdings erhöhte Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllt werden. Mit einer Kombination aus Photovoltaik und Wärmerückgewinnung lässt sich der Netzstromverbrauch weiter senken und die Wirtschaftlichkeit erhöhen.
Initiative für zukunftssichere Heizlösungen
Das Verbändebündnis „Stromdirektheizung im Niedrigstenergiegebäude“, getragen von Branchenverbänden wie BUVEG, BVF, GIH, HEA und ZVEI, setzt sich für die Akzeptanz dieser Heiztechnologie ein und informiert über ihre Einsatzmöglichkeiten im Neubau und Bestand.