Soziale Medien zeigen Kundenwünsche bei der E-Mobilität auf

Prämien, Ladesäulen-Karten und Berichterstattung zum Totz läuft die Elektromobilität in Deutschland eher schleppend an. Doch wie lässt es sich erklären, dass sich die Technologie gerade in dem Land so langsam entwickelt, welches über Generationen in der Automobiltechnik und Motorentechnologie so prägend war? „sentiment lab", eine Initiative des Marktforschungsunternehmen m-result, hat User-Meinungen in sozialen Medien analysiert, um mögliche Gründe zu erfahren. Als Datenbasis für die Studie wurden 3.581 User-Kommentare aus deutschsprachigen sozialen Medien zum Thema E-Mobilität im Zeitraum von Oktober 2016 bis Januar 2017 ausgewertet.

Interessenten unzufrieden: zu wenig Infos

Potenzielle Käufer stellen viele Fragen zum Thema E-Mobilität, die Händler und Hersteller in Deutschland liefern jedoch wenig Antworten. Interessenten bemängeln neben der Unwissenheit auch die Unwilligkeit zur Beratung. Gerade in Kernfragen bezüglich Ladetechnik, Infrastruktur und Reichweite fehlt es häufig an qualifizierten Informationen. In den untersuchten Kommentaren finden sich oft Aussagen wie folgende: "Die meisten Händler haben weder genug Ahnung noch Lust, den Verkauf von E-Autos engagiert zu betreiben." "E-Autos wollen sie nicht wirklich verkaufen. Ahnung von den Multimedia- und Online-Systemen der Benziner haben sie aber auch nicht."

Thema Hybrid beliebt

Die Interessenten sprechen in sozialen Medien am meisten über das Thema „Hybrid“. In dieser Kategorie werden Aussagen zu Hybridfahrzeugen aller Marken zusammengefasst. Darauf folgen Kommentare zu den Themen Reichweichte und (Schnell-) Ladetechnik, die unter „Akkus“ abgebildet sind. Interessant ist, dass der Preis der Fahrzeuge weitaus weniger stark diskutiert wird (< 10 Prozent). Das Meinungsbild zu den verschiedenen Themen im Bereich E-Mobilität ist beinahe durchgängig negativ. Nur die Themen „Hybrid“ und „Flotten“ bilden hier eine Ausnahme. Die Kategorie „Energie“ wird ebenfalls sehr kritisch betrachtet. In ihr sind Aussagen zu Energiequellen (Atomstrom, erneuerbare Energien) zusammengefasst. Auch die – in vielen Augen – unreife Ladeinfrastruktur wirkt sich negativ auf die Meinungen aus.

Preis ist kein Fokusthema

Die Untersuchungsergebnisse decken eine Kompetenzlücke in der deutschen Automobilwirtschaft in Bezug auf Elektromobilität auf. Sowohl Hersteller als auch Handel können das offensichtliche Informationsdefizit nicht bedienen. Oft wird behauptet, E-Mobilität sei teuer und damit das größte Hemmnis der Entwicklung. Die Untersuchung zeigt jedoch, dass der Preis an sich nur am Rande diskutiert wird. Viel mehr stehen Kernfragen wie Ladetechnik, Reichweite und Infrastruktur im Fokus.
Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie hier.
Quelle: sentiment lab

Print Friendly, PDF & Email
Tags: No tags

Comments are closed.