Mit Smart Home-Systemen lässt sich der Erdgasverbrauch um bis zu 30 Prozent reduzieren. Zudem sei die Reduzierung unabhängig von der Größe des Hauses und dem Alter der Heizanlage möglich. Zu diesem Ergebnis kommen das Cologne Institute for Renewable Energy (CIRE) der Technischen Hochschule (TH) Köln und der Kölner Energieversorger Rheinenergie in einem gemeinsamen Forschungsprojekt.
Voraussetzung sei aber, dass sich die Anwender "intensiv mit der Steuerung beschäftigen". Damit nicht nur technikaffine Nutzer Energieeinsparungen in nennenswerter Höhe erzielen können, müssten die Anbieter ihre Systeme deutlich anwenderfreundlicher gestalten, so das Forschungskonsortium.
Mehr Benutzerfreundlichkeit gefordert
Um die Benutzerfreundlichkeit der Systeme zu testen, gab das Forschungsteam den Teilnehmern nur die standardmäßigen Anleitungen als Hilfe an die Hand. Auch die individuelle Anpassung der Systeme sollten sie selbst durchführen. "In unseren monatlichen Befragungen zeigte sich sehr schnell, dass nur technisch versierte Nutzer mit einer hohen Eigenmotivation mit den Systemen gut zurecht kamen. Viele andere waren mit der Komplexität schnell überfordert", erläutert Projektleiter Tobias Rehm vom CIRE der TH Köln. Daher entschied sich das Projektteam nach einem halben Jahr, die Teilnehmer durch Workshops und eigens erstellte Anleitungen bei der Nutzung der Systeme zu unterstützen. Mit dem Ergebnis, dass rund 14 Prozent der Anwender hohe Einsparungen von mehr als 20 bis hin zu über 30 Prozent beim Gasverbrauch für Warmwasser und Heizung erreichten. Insgesamt verbrauchten 57 Prozent im Testzeitraum weniger Energie als zuvor. Die Detailanalyse habe weiterhin gezeigt, dass die "Top-Sparer sich intensiv mit dem System beschäftigt und viele Automatisierungen programmiert hatten". Über im Anschluss geführte Einzelinterviews habe sich zudem ergeben, dass sich die Anwender ein einfacheres und intuitiv zu nutzendes Smart-Home-System wünschen, das sie ohne technische Vorkenntnisse auf ihre eigenen Bedürfnisse für Energieeinsparung und Komfort einstellen können. "Hier sind die Hersteller gefordert. Wenn eine Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit gelingt, könnte ein Großteil der Haushalte ihre Energiekosten deutlich senken", so das Fazit der Studie.
Quelle: Energy Contracting