Skandinavien bei den erneuerbaren Energien vorn

Im Jahr 2015 erreichte der Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen am Bruttoendenergieverbrauch in der Europäischen Union (EU) 16,7 Prozent und war somit fast doppelt so hoch wie im Jahr 2004 (8,5%), dem ersten Jahr, für das Daten verfügbar sind. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch ist einer der Leitindikatoren der Strategie Europa 2020. Das Ziel für die EU ist, bis zum Jahr 2020 einen Anteil von 20 Prozent erneuerbarer Energien am Bruttoenergieendverbrauch zu erreichen.
Erneuerbare Energien werden jedoch weiterhin eine Schlüsselrolle bei der Deckung des EU-Energiebedarfs für die Jahre nach 2020 spielen. Aus diesem Grund haben sich die Mitgliedstaaten auf ein neues EU-Ziel von mindestens 27 Prozent erneuerbarer Energien bis 2030 geeinigt.

Höchster Anteil erneuerbarer Energien in Schweden

Seit 2004 erhöhte sich der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch in allen Mitgliedstaaten beträchtlich. Über ein Jahr betrachtet erhöhte sich der Anteil in 22 der 28 Mitgliedstaaten. Mit über der Hälfte (53,9%) des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen wies Schweden im Jahr 2015 bei weitem den höchsten Anteil auf, vor Finnland (39,3), Lettland (37,6%), Österreich (33,0%) und Dänemark (30,8%). Die niedrigsten Anteile erneuerbarer Energien wurden hingegen in Luxemburg und Malta (je 5,0%), den Niederlanden (5,8%), Belgien (7,9%) und im Vereinigten Königreich (8,2%) verzeichnet.

Die Niederlande und Frankreich am weitesten von Zielen entfernt

Für jeden EU-Mitgliedstaat ist ein eigener Europa-2020-Zielwert festgelegt. Die nationalen Zielwerte für die Mitgliedstaaten berücksichtigen deren unterschiedliche Ausgangssituation, das Potenzial im Bereich erneuerbarer Energien und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Von den 28 EU-Mitgliedstaaten haben elf bereits die für die Verwirklichung ihrer nationalen Ziele für 2020 erforderlichen Werte erreicht: Bulgarien, die Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Kroatien, Italien, Litauen, Rumänien, Finnland und Schweden. Darüber hinaus fehlt Österreich und der Slowakei weniger als 1 Prozentpunkt, um ihr jeweiliges Ziel für 2020 zu erreichen. Am anderen Ende der Skala verbuchen die Niederlande (8,2 Prozentpunkte vom 2020-Zielwert entfernt), Frankreich (7,8 Pp.), Irland und das Vereinigte Königreich (je 6,8 Pp.) sowie Luxemburg (6,0 Pp.) die größten Abstände von den Zielwerten. Deutschland braucht noch 3,4 Pp. bis zum 2020-Ziel.
Quelle: Eurostat

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