Siemens hat Lösungen für Integration von Elektrofahrzeugen in eine dezentrale Energienetz-Infrastruktur aus erneuerbaren Quellen entwickelt. Dies wird nötig sein, wenn in Zukunft eine große Anzahl von Elektrofahrzeugen versorgt werden muss, gleichzeitig aber die stabile Versorgung mit elektrischer Energie in einem Netz mit volatilen Energiequellen sichergestellt werden soll.
Siemens entwickelte im EU-Forschungsprojekt Internet of Energy for Electric Mobility (IoE) unter anderem Technologien für die Einbindung von Elektrofahrzeugen in das Energiemanagementsystem großer Gebäude. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten wurden vom 24. bis 25. September auf der European Conference on Nanoelectronics and Embedded Systems for Electric Mobility ecoCity eMotion vorgestellt, die ein IoE-Projektkonsortium unter maßgeblicher Beteiligung von Siemens in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Erlangen veranstaltet.
Heute agieren Elektroautos – wie auch andere Verbraucher und Kleinproduzenten – völlig unkoordiniert und speisen zu beliebigen Zeiten Strom in das Netz ein oder rufen elektrische Energie aus dem Netz ab. Steigt ihre Zahl weiter, muss der Energiebedarf der Ladeinfrastruktur koordiniert werden, um das Netz stabil zu halten. Experten sehen die Lösung in einem Internet der Energie, in dem die Produzenten und Verbraucher die Erzeugung und den Verbrauch elektrischer Energie untereinander abstimmen. Ein solches Internet der Energie wird über intelligente Prognose-Systeme verfügen, die für die Vorausberechnung des künftigen Energiebedarfs unter anderem auch Informationen zum erwarteten Verkehr oder der Wettervorhersage einsetzen.
Um dies zu ermöglichen, sammelt ein Energy Service Provider die Last- und Einspeise-Prognosen der verschiedenen Teilnehmer (Gebäude) einschließlich der Elektrofahrzeuge, um den akkumulierten Energiebedarf zu bestimmen und über eine geeignete dynamische Strompreisgestaltung Erzeugung und Verbrauch miteinander in Einklang zu bringen. Die Elektrofahrzeuge können dabei als mobile Energiespeicher dienen, die zur Stabilisierung des Netzes beitragen. Informationen zum Zustand des Netzes liefern unter anderem Stromsensoren mit integrierter Power-Line-Kommunikation, die an einer Vielzahl von Stellen in den öffentlichen und privaten Energieverteilnetzen installiert werden. Siemens entwickelte mit Partnern auch hocheffiziente Leistungselektronik – beispielsweise für Schnellladestationen.
Quelle: Siemens