Das Projekt Four Frankfurt steht für kompromisslose Urbanität, die europaweit neue Maßstäbe setzt. Durch die vier Hochhaus-Türme zum Wohnen, Arbeiten und Leben entsteht ein vitales neues Quartier, das verschiedene Stadtteile wieder miteinander verbindet. Bauherr und Projektentwickler Peter Matteo, Vorsitzender der Geschäftsführung
des Immobilienunternehmens Groß & Partner, spricht über Herausforderungen, gewerkeübergreifendes Arbeiten und das Bauen der Zukunft.
ElektroWirtschaft: Was waren die größten Herausforderungen für Sie als Bauherr und Projektentwickler beim Four Frankfurt, dessen Planung 2016 begann und Baustart in 2018 war?
Peter Matteo: Four Frankfurt ist momentan das größte deutsche Bauprojekt und wird in einem Atemzug mit dem Überseequartier Süd in Hamburg genannt, welches zurzeit auch in der Errichtungsphase ist. Wir haben in Frankfurt vier Hochhäuser in unterschiedlicher Höhe auf einem durchgehenden Gebäudesockel gebaut, der fünf bis sechs Geschosse hoch ist und darunter nochmal eine viergeschossige Tiefgarage hat. Das Projekt umfasst insgesamt eine Geschossfläche von etwa 213.000 Quadratmetern. Es ist aktuell die größte innerstädtische Quartiersentwicklung in Deutschland. Dabei war beispielsweise die Funktionstüchtigkeit der Elektrotechnik ein wichtiges Thema. Ebenso spielt ein modernes Gebäudemanagement eine große Rolle. Das Projekt dauert vom ersten bis zum letzten Tag fast zehn Jahre. Da ist es für einen Projektentwickler die große Herausforderung, dass, wenn die letzten Mieter eingezogen sind, die Gebäude, was Funktionalität, Qualität, Standard und Komfort angeht, immer noch „State of the Art“ sind. Insbesondere, wenn man sich die voranschreitende Entwicklung in der Gebäudeautomation der vergangenen Jahre anschaut.
ElektroWirtschaft: Worauf haben Sie im Bereich Nachhaltigkeit
großen Wert gelegt?
Peter Matteo: Wir haben beim Four Frankfurt alles abgedeckt, worauf es aktuell im Bereich Nachhaltigkeit ankommt. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat zum ersten Mal ein Rückbau-Zertifikat vergeben, das unser Hochhausquartett Four erhalten hat. Wir sind damit nicht nur das erste Bauprojekt, bei dem das DGNB-Nutzungsprofil „Vertical City“ angewandt wird, sondern auch jenes, bei dem der komplette Rückbauprozess zertifiziert ist. Das heißt, wir haben alle Abbruch- und Aushubmaterialien zurückverfolgt, deklariert und datenbankmäßig erfasst. Dann haben wir noch die Zertifizierungen „SmartScore“ und „WiredScore“, bei denen ein besonderes Augenmerk auf die Digitalisierung der Immobilien sowie auf Smart-Building-Features gelegt wird, sowie das Health-Zertifikat der Stiftung ECARF für ein allergikerfreundliches Bauen für alle Bereiche erworben. Bei den Materialien haben wir auf die ganzheitliche Kreislaufwirtschaft nach dem „Cradle to Cradle“-Prinzip geachtet.
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