Die deutsche Elektroindustrie ist zuversichtlich, 2014 wieder moderat wachsen zu können. „Wir glauben, dass die preisbereinigte Produktion unserer Branche 2014 wieder um zwei Prozent zulegt“, sagte der Vorsitzende der ZVEI-Geschäftsführung Dr. Klaus Mittelbach. „Der Umsatz sollte entsprechend auf knapp 170 Mrd. Euro steigen.“ Es gebe freilich eine Reihe von Unsicherheiten. Vor allem in Europa dürfe es keine neuerlichen Rückschläge bei der Bewältigung der Euro-Schuldenkrise geben, sondern es brauche ein reformiertes institutionelles Rahmenwerk, das den Euroraum und die EU dauerhaft wetterfest macht. In Deutschland sollten die Errungenschaften der Agenda 2010 nicht rückgängig gemacht und die Energiewende müsse so organisiert werden, dass das Investitions- und Produktionsklima nicht durch Unsicherheit beeinträchtigt wird.
Es gebe solide Zeichen für den Aufschwung, sagte Dr. Mittelbach. Die Auftragseingänge der Elektrobranche seien zwischen Januar und Oktober 2013 um zwei Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen, im Oktober habe es ein Bestellplus von sechs Prozent gegeben. Wesentliche Stimmungsindikatoren befänden sich deutlich im positiven Bereich. Der jüngsten Konjunkturumfrage des ZVEI zufolge erwarteten 70 Prozent der Branchenunternehmen im nächsten Jahr ein Erlöswachstum zwischen zwei und vier Prozent.
Die Globalisierung schreitet voran, was sich neben der Ausweitung des weltweiten Handels immer mehr in grenzüberschreitenden Direktinvestitionen und Unternehmensbeteiligungen ausdrückt. Demografischer Wandel, Klimaveränderungen, Umweltprobleme oder die Verknappung natürlicher Ressourcen müssen bewältigt werden. Für die innovativen, auf Vernetzung setzenden Technologien, Produkte und Systemlösungen der Elektroindustrie böten sich hier entsprechend Marktchancen. In Deutschland bringe die Energiewende enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen. Technologisch sei die Energiewende zu bewältigen. Es bedürfe des politischen Gestaltungswillens, um sie zu einem Erfolg in und aus Deutschland zu machen. Tragende Säule müsse die Energieeffizienz sein.
Die Politik müsse diese Prozesse mit einer steuerlichen Forschungsförderung, weniger Bürokratie, Flexibilität am Arbeitsmarkt und Augenmaß bei den Sozialabgaben begleiten und so die Wettbewerbsfähigkeit sichern helfen. „Es ist zu hoffen, dass die Koalition hier im Regierungshandeln den nötigen Pragmatismus zeigt“, sagte Dr. Mittelbach.
Quelle: ZVEI