Baukostensteigerungen, Bauzeitverlängerungen und stornierte Aufträge gefährden inzwischen auch die wirtschaftliche Lage der Bauplanungsbüros. Das zeigt die aktuelle Blitzumfrage des Verbands Beratender Ingenieure (VBI).
Neun von zehn der berfragten Planer beklagen teils erhebliche Störungen der Projektabläufe. Über 90 Prozent der Unternehmen berichten von Bauzeitverlängerungen, wobei die Mehrkosten nur bei 43 Prozent geltend gemacht werden können, 57 Prozent der Unternehmen tragen die Kosten allein.
„Eine Rezession werden viele Planer nicht überleben“
„Die Ergebnisse sind dramatisch. Wenn die Auftragslage tatsächlich dauerhaft in diesem Maße zurückgeht, werden wir eine starke Rezession erleben, die einige Planungsbüros nicht überleben werden“, sagt VBI-Präsident Jörg Thiele. Demnach hat jeder sechste der befragten Planer Angst, in wirtschaftlichen Schieflage zu geraten.
Dabei werden die Planer gebraucht. Energiewende, Ausbau der Infrastruktur, Verdopplung der Brückensanierung und nicht zuletzt 400.000 neue Wohnungen – es gibt viel zu tun. Doch der Materialmangel, gestiegene Rohstoffkosten und die hohe Inflation sind auch für die Planer zur Bedrohung geworden. „Wir brauchen unbedingt mehr Planungskapazitäten im Markt und nicht weniger“, so Thiele.
Der Verband fordert daher die Politik, dass Investitionen nicht weiter aufgeschoben werden dürften.