ÖsterreicherInnen setzen auf erneuerbare Energien

Im Rahmen der Studie „Erneuerbare Energien in Österreich 2016“ wurden 1.000 ÖsterreicherInnen zu ihren Einstellungen, Assoziationen und ihrer Investitionsbereitschaft befragt. Die aktuelle Stimmungslage der ÖsterreicherInnen zeigt, dass die Akzeptanz von erneuerbaren Energien weiterhin hoch ist. Der Schutz der Umwelt und des Klimas (86 % der Befragten) sowie die Wirtschaftlichkeit (82 %) sind die wesentlichen Gründe dafür. Auch sehr wichtig ist die größere Unabhängigkeit von EnergielieferantInnen (78 %).

Wunschliste: 95 % Grünstrom, mehr Wärme aus erneuerbaren Energiequellen

Der gewünschte Strommix ist idealerweise „Made in Austria“. Für 80 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass ihr Strom aus erneuerbaren Energiequellen kommt. Könnten sich die ÖsterreicherInnen ihren Strommix selbst wählen, würden sie einen Mix mit 95 Prozent Grünstrom beziehen wollen. Im Wärmesektor geben ebenfalls rund 80 Prozent an, dass ihnen die Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien ein wichtiges Anliegen ist, aber nur rund 33 Prozent der installierten Heizanlagen der befragten Haushalte nutzen diese bereits. „Das Stimmungsbild in unserer Studie zeigt eindeutig in Richtung erneuerbare Energien. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch liegt in Österreich generell aufgrund von Wasserkraft und Biomasse weit über dem Durchschnitt der Europäischen Union, aber auch der Anteil an Windkraft, Photovoltaik und Geothermie am Stromverbrauch ist kontinuierlich gestiegen. Die Studiener-gebnisse zeigen, dass sich neben dem Wunsch nach grünem Strom das Bewusstsein für Themen wie nachhaltige Wärmeversorgung und Elektromobilität weiter erhöht hat“, so Studienautorin Nina Hampl vom Institut für Strategisches Management der WU und Professorin für Nachhaltiges Energiemanage-ment an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Photovoltaik und Stromspeicher: Hohes Marktpotenzial

Bei rund 14 Prozent der befragten Personen ist bereits eine Photovoltaikanlage am Dach des Wohngebäudes installiert, bei 13 Prozent ist die Installation einer (weiteren) Photovoltaikanlage geplant. Ein Viertel der derzeitigen Photovoltaikanlagen-BesitzerInnen plant einen Stromspeicher zu installieren. Und rund zwei Drittel der HauseigentümerInnen, die eine Photovoltaikanlage planen, überlegen auch in einen Stromspeicher zu inves-tieren, 14 Prozent haben sich bereits dafür entschieden.

E-Mobilität: Jede/r Zweite kann sich Umstieg vorstellen

Österreich zählt aktuell rund 10.000 Elektroautos. Die aktuellen Studienergebnisse lassen darauf schließen, dass diese Zahl in den kommenden Jahren noch deutlich steigen wird. Immerhin 49 Prozent der Befragten können sich grundsätzlich vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen, ein Sechstel (16 %) gibt an, bereits als nächstes Fahrzeug ein Elektroauto kaufen zu wollen. Elektroautos punkten neben der Wirtschaftlichkeit (für 78 % ein wichtiges Argument) vor allem durch ihren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz (75%). Als attraktivste Förderungen werden das freie Aufladen an öffentlichen Ladestationen (82 %) und die bereits bestehende Befreiung von Normverbrauchsabgabe und motorbezogener Versicherungssteuer (78 %) gesehen. Eine Kaufprämie als Zuschuss zu den Anschaffungskosten, die mittlerweile mit Anfang 2017 in Österreich umgesetzt wurde, wird ebenso als wichtiger Anreiz beurteilt (77 %).

Momentum nutzen

Gerhard Marterbauer, Partner und Leader Energy & Resources bei Deloitte Österreich: „Die Elektromobilität hat ein enormes Potenzial und könnte in Österreich zu einem echten Kulturwandel im Verkehrssektor führen. Die ÖsterreicherInnen sind offenkundig bereit für Veränderung, jetzt liegt es mehr denn je an der Politik aber auch der Industrie, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Es gilt dieses Momentum zu nützen, dann könnte Österreich – wie in der erneuerbaren Stromerzeugung – europaweit zum Vorzeigeland werden. Bei jährlich mehr als 300.000 Pkw-Neuzulassungen besteht der Umfrage nach ein Potenzial von 150.000 Elektroautos.“
Die Studie kann hier heruntergeladen werden.

Quelle: Deloitte

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