35 Prozent der Mittelständler leiden nach eigener Aussage schon spürbar unter der schwächeren Wirtschaftslage. Auf die eingetrübten Rahmenbedingungen reagieren sie mit verschiedenen Maßnahmen: So setzen drei von vier Mittelständlern auf ein Programm zur allgemeinen Kostenreduzierung, genauso viele streben eine langfristige Sicherung der Kreditkonditionen an. Das sind Ergebnisse der Studie “Finanzierungsmonitor 2020”. creditshelf, der Gestalter digitaler Mittelstandsfinanzierung, hat dafür zusammen mit der TU Darmstadt mehr als 200 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.
“Der fast zehn Jahre währende Konjunkturaufschwung ist zum Erliegen gekommen. Die exportorientierte deutsche Industrie kann sich den globalen Handelskonflikten und einer sich abkühlenden Weltwirtschaft nicht entziehen. Zudem ist immer noch nicht geklärt, welche Auswirkungen der nun entschiedene Brexit haben wird. 2019 sanken die deutschen Ausfuhren nach Großbritannien bereits um knapp vier Prozent”, sagt Dr. Daniel Bartsch, Vorstand und Gründungspartner von creditshelf. All diese Faktoren setzten die Unternehmen unter Druck und wirken sich auch auf den Finanzierungsmarkt aus. 59 Prozent der Befragten gaben an, dass sich der Zugang zu Krediten für mittelständische Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten verschlechtert habe.
“Es gibt zum Teil beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen”, erläutert Prof. Dr. Dirk Schiereck., Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt. So befindet sich etwa die Industrie noch in einer relativ stabilen Lage. “38 Prozent der mittelständischen Industrieunternehmen haben bislang wenig oder gar keine Auswirkungen der wirtschaftlichen Abkühlung zu spüren bekommen. Im Handel sind es hingegen nur 26 Prozent”, erklärt Schiereck, der den “Finanzierungsmonitor” seit seiner ersten Auflage im Jahre 2016 wissenschaftlich begleitet.
Quelle: creditshelf