Der Hausgerätehersteller Miele will in Zukunft seinen Vertrieb und Service in Deutschland von Gütersloh aus komplett zentral steuern. Dieses Vorhaben beinhaltet, die Vertriebs- und Servicezentren (VSZ) Bochum, Frankfurt, Hamburg, Karlsruhe und München sowie das Dienstleistungszentrum Berlin nicht weiterzubetreiben. Der vorläufige Zeitplan, der wie die übrigen Details des beschriebenen Vorhabens zeitnah mit den Betriebsräten zu erörtern ist, sieht schrittweise Schließungen jedoch nicht vor dem vierten Quartal 2015 vor. Für das VSZ München wird von vornherein mit einer mehrjährigen Übergangszeit geplant. Die Miele Gallery in Berlin wird von diesen Überlegungen nicht berührt.
Im Innendienst der genannten Standorte (Verkaufs- und Verwaltungsbereiche) sind aktuell 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Soweit die Arbeitsplätze vor Ort entfallen, sichert das Unternehmen allen Beschäftigten, gegebenenfalls nach Weiterqualifizierung, bei gleichem Entgelt einen Arbeitsplatz in Gütersloh zu. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Außendienst ändert sich, von der formalen Anbindung direkt an die Zentrale abgesehen, nichts.
"Mit dieser Maßnahme trägt Miele einer tiefgreifenden Veränderung der Handelslandschaft in Deutschland Rechnung, die unvermindert andauert", sagt Frank Jüttner, Leiter der Vertriebsgesellschaft Deutschland. Dies gelte insbesondere mit Blick auf die stetig steigenden Marktanteile etwa der Fachmarktketten und des Internets. Damit einhergehend, seien die Zahl der Fachhändler insgesamt rückläufig und der Druck auf die am Markt erzielbaren Preise weiter steigend. "Im Vordergrund der aktuellen Planungen stehen die Effizienz und Kundenorientierung unserer Vertriebs- und Serviceorganisation und somit die Zufriedenheit unserer Handelspartner und Endkunden", sagt Jüttner. Darüber hinaus sei mit dauerhaften jährlichen Kosteneinsparungen in mittlerer siebenstelliger Höhe zu rechnen, was bei den Überlegungen aber nicht die entscheidende Rolle gespielt habe.
Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Wechsel nach Gütersloh zu erleichtern, wird ein Leistungspaket, das mit den Betriebsräten zu vereinbaren ist, die persönlichen Folgen des Umziehens oder Fernpendelns abfedern. Entsprechendes gilt für den Fall, dass sich Beschäftigte aus persönlichen Gründen dafür entscheiden, nicht mit nach Gütersloh zu gehen.
Quelle: Miele