Die Elektromobilität in Europa kommt in Fahrt. Spätestens seit der Empfehlung der EU-Kommission für den von Mennekes entwickelten Ladestecker als gemeinsamen Standard für ganz Europa beschleunigt sich der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur, da es dadurch Investitionssicherheit für Hersteller und Betreiber von Ladesäulen gibt. Und nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern wächst die Bedeutung der Elektromobilität als Alternative zu den mit Benzin oder Diesel angetriebenen Fahrzeugen. Insbesondere Norwegen schreitet hier voran.
Oslo als Hauptstadt der Elektromobilität
Bezogen auf die Anzahl der Einwohner, werden in Norwegen die meisten Elektroautos verkauft. Deshalb wird Oslo als „Hauptstadt der Elektromobilität“ bezeichnet. Es ist das Ziel der norwegischen Regierung, dass Elektrofahrzeuge bis 2020 einen Anteil von 10 Prozent des kompletten Automobilmarktes erreichen. Dieses Ziel scheint durchaus realistisch zu sein: Im Juni diesen Jahres betrug der Anteil der verkauften elektrisch betriebenen PKW bereits 3,4 Prozent. Zurzeit wird in Norwegen intensiv daran gearbeitet, eine entsprechende Ladeinfrastruktur aufzubauen, damit die Fahrzeuge flächendeckend Lademöglichkeiten finden. Insbesondere die Kommunen spielen hierbei in Norwegen eine wichtige Rolle. So wurde aktuell ein neues Großprojekt in der Hauptstadt Oslo gestartet. Hier sollen 400 Ladestationen mit insgesamt 800 Ladepunkten errichtet werden.
Gesamtkonzept mit Lösung „aus einer Hand“
Die Betreiber möchten dabei keinen einzelnen Ladepunkt, sondern vernetzte Systemanlagen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Und dies möglichst als Komplettlösung „aus einer Hand“. Mit einem Partner, der nicht nur Hardware, sondern auch die dazugehörige Software bzw. das Backend sowie weitere Dienstleistungen beispielsweise für die Errichtung und den Service der Anlagen bieten kann. Dabei sind praxiserprobte, innovative und vor allem zuverlässige Ladestationen für einen sicheren Betrieb und maximale Betriebsbereitschaft gefragt.
Entsprechend hat sich auch die Stadt Oslo bei der Auswahl der zu installierenden Ladestationen in einem strengen Auswahlverfahren für das Gesamtkonzept eines Konsortiums entschieden, deren Partner Sonnico / Salto ausschließlich auf Mennekes-Systemlösungen setzen. Anhand eines Kriterienkatalogs wurden im Vorfeld die Leistungen der verschiedenen internationalen Anbieter verglichen. Dabei erreichten die Mennekes-Ladestationen in der technischen Bewertung ein Traumergebnis: Als einziges Produkt überzeugten sie die Tester bei allen Kriterien mit 10 von 10 Punkten. Die Ladeinfrastruktur-Lösungen bestehen aus komplett vernetzten und zentral steuerbaren Systemanlagen mit hunderten von Ladepunkten. Sie werden kundenindividuell projektiert sowie parametriert und verfügen darüber hinaus über eine Schnittstelle zu spezieller Backend-Software, die für jeden Betreiber anders aussehen kann.
Erste Ladestationen bereits im November
Ab November werden die ersten Mennekes Ladestationen in Oslo aufgestellt. Die eingesetzten Ladesysteme bieten jeweils zwei Ladepunkte mit 3,7 kW Ladeleistung. Ein LED-Infopanel informiert den Nutzer an jedem Ladepunkt über den aktuellen Ladestatus. Damit nur berechtigte Personen die Ladestationen nutzen können, verfügen diese über ein RFID-Autorisierungs-System. Der Nutzer muss sich einmalig beim Betreiber der Ladestationen registrieren und erhält dann eine RFID-Karte, mit welcher er sich an jeder Ladestation einfach und bequem anmelden kann.
Die für Installation, Inbetriebnahme und Wartung zuständigen norwegischen Mitarbeiter werden bei Mennekes in Kirchhundem geschult. Dort werden sie in die Technik der komplexen Systeme eingewiesen. Systemaufbau und Funktionen der Ladeinfrastruktur, Inbetriebnahme der Hard- und Software sowie der individuellen Systemparametrierung bis hin zur Fehlerdiagnose sind wesentliche Elemente des mehrtägigen Lehrplans. Die Themen Wartung, Entstörung und Reparatur runden ihr Wissen für den Service ab.
Oslo als Referenzprojekt für Skandinavien
Für Mennekes ist dies der Einstieg in den skandinavischen Markt für Ladeinfrastruktur. Das Projekt in Oslo wird von Mennekes als Referenzprojekt gesehen und man erhofft sich weitere bedeutende Projekte nicht nur in Skandinavien.
„Dieser Auftrag ist ein toller Erfolg für unser gesamtes Team und bestätigt uns, dass wir mit unseren Lösungen für die Ladeinfrastruktur auf dem richtigen Weg sind.“, erläutert Mennekes Geschäftsführer Volker Lazzaro. „Als mittelständisches Familienunternehmen denken und investieren wir langfristig und sehen in der Elektromobilität große Chancen. Das Projekt in Oslo ist ein eindrucksvolles Beispiel hierfür“, so Lazzaro weiter.
Mennekes bietet das derzeit umfangreichste Systemprogramm an Ladestationen für den privaten und öffentlichen Bereich mit unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen in Form von Heimladestationen für zu Hause und von Ladesäulen für Parkplätze sowie von Wand-Ladestationen für Tiefgaragen und Parkhäuser.
Dabei betrachten die Kirchhundemer die Elektromobilität ganzheitlich und können alle Felder, von kompletten Ladesystemen über Ladekabel bis hin zu Komponenten für Elektrofahrzeuge, bedienen.