Um Kosten durch überbordende Bürokratie zu vermeiden, sollte die Politik bei neuen Gesetzesvorhaben stärker auf marktwirtschaftliche Instrumente setzen. „Marktwirtschaftliche Ansätze sind in der Regel mit weniger Bürokratie verbunden, da sie auf allgemeinen Regeln basieren und weniger staatliche Kontrolle und Überwachung erfordern“, sagt Sarah Necker, Leiterin des Ludwig Erhard ifo Zentrums für Soziale Marktwirtschaft in Fürth. Ein Beispiel im Bereich Klimaschutz ist die CO₂-Bepreisung. Sie benötigt deutlich weniger administrative Ressourcen als die detaillierte Regulierung wie die EU-Taxonomie für nachhaltige Finanzen.
„Die Anzahl von Regulierungen und die damit verbundenen Kosten für Unternehmen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Inzwischen belaufen sie sich auf fast 30 Milliarden Euro pro Jahr“, sagt Necker. Bei neuen Regulierungsvorhaben sei es daher notwendig, dass zukünftige Bürokratiekosten für Unternehmen konsequent berechnet und debattiert werden. „Mehr Transparenz über mögliche Bürokratiekosten für die Wirtschaft kann ein realistisches Verständnis für die Grenzen staatlicher Eingriffe schaffen. In diesem Sinne ist es zu begrüßen, dass die meisten Parteien in ihren Wahlprogrammen verstärkt auf Praxischecks beim Bürokratieabbau setzten“, sagt Necker.