Die Ausgaben für Informationstechnik (IT) und Telekommunikation sind in Deutschland im Jahr 2018 um zwei Prozent auf 1.584 Euro pro Einwohner gestiegen. Im Durchschnitt der 26 EU-Staaten wurden 1.248 Euro ausgegeben, was ebenfalls einem Anstieg von zwei Prozent entspricht. Das berichtet der Digitalverband Bitkom auf Grundlage aktueller Daten des European Information Technology Observatory (EITO). Im internationalen Vergleich liegt die Schweiz mit 3.214 Euro (+ drei Prozent) an der Spitze. Dahinter folgen die USA mit 3.126 Euro (+ fünf Prozent). Die skandinavischen Staaten komplettieren die globale Spitzengruppe. In Dänemark stiegen die Digital-Investitionen auf 2.483 Euro pro Kopf (+ zwei Prozent), in Schweden auf 2.362 Euro (+drei Prozent), in Norwegen auf 2.290 Euro (+drei Prozent) und in Finnland auf 2.071 Euro (+ zwei Prozent). Deutlich vor Deutschland liegt ungeachtet der Brexit-Wirren das Vereinigte Königreich (2.002 Euro, + zwei Prozent), es folgen die Niederlande (1.998 Euro, + drei Prozent) und Japan mit dem zweitschwächsten Wachstum in den Top-10 (1.687 Euro, +ein Prozent). Überdurchschnittlich stark, aber auf niedrigem Niveau, wuchsen im europäischen Maßstab die Digital-Ausgaben in Ungarn (558 Euro, + fünf Prozent) und Rumänien (276 Euro, + sieben Prozent). Weltweit zählen Russland (275 Euro, + fünf Prozent), die Türkei (234 Euro, + sieben Prozent) und Indien (56 Euro, + elf Prozent) zu den am schnellsten wachsenden Märkten.
Je nach Land verteilen sich die Ausgaben für IT einerseits und Telekommunikation andererseits sehr unterschiedlich. So wuchsen in Deutschland die Ausgaben für IT (873 Euro, + zwei Prozent) doppelt so schnell wie die in Telekommunikation (711 Euro, +ein Prozent). Ein noch viel stärkeres Wachstum bei den IT-Ausgaben gibt es etwa in den USA (1.890 Euro, + sieben Prozent), Slowenien (267 Euro, + fünf Prozent) und Ungarn (217 Euro, + sechs Prozent). Global wachsen Indien (18 Euro, + elf Prozent) und China (67 Euro, + acht Prozent) im IT-Bereich am schnellsten.
“Ausgaben für IT und Telekommunikation sind direkte Investitionen in die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts”, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. “Deutschland liegt im internationalen Vergleich weit abgeschlagen hinter anderen führenden Industrienationen.
Wir müssen diese ernüchternde Bilanz zwingend aufbessern und bei der Digitalisierung deutlich an Tempo zulegen. Unser Anspruch sollte es sein, zu den Vorreitern zu gehören und uns zudem mit Erfolg für einen europäischen digitalen Binnenmarkt einzusetzen.”
Quelle: Bitkom
