Künstliche Intelligenz (KI) ist ein großer Hoffnungsträger: Mit der Technologie können Unternehmen ihre Abläufe effizienter, günstiger und besser gestalten, Fehler beheben, bevor sie Schaden anrichten und neue Geschäftszweige entwickeln. Immerhin setzt jedes zehnte Unternehmen aus Industrie und industrienahen Dienstleistungen KI bereits ein, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Allerdings ist bei vielen Unternehmen das Misstrauen noch groß.
Seit Jahrzehnten arbeiten Forscher an Künstlicher Intelligenz – inzwischen gehört die Technik in vielen Industrieunternehmen zum Alltag. Roboter arbeiten eigenständig, geben ihr Wissen an andere Maschinen weiter und greifen automatisch in die Produktion ein, wenn sie einen Fehler erkennen. Bereits zehn Prozent der für eine neue IW-Studie befragten deutschen Industrieunternehmen setzen KI ein – die Anwendungen sind oft auch schon ausgereift und im Praxiseinsatz. Allerdings arbeiten 70 Prozent der befragten Unternehmen aktuell nicht mit KI und haben das künftig auch nicht vor.
Gleichzeitig ist die Mehrheit der Unternehmen davon überzeugt, dass KI große Chancen bietet, vor allem für die gesamte Volkswirtschaft und die Weltwirtschaft. Für das eigene Unternehmen wiederum sehen viele Unternehmen die Technologie eher als ein Risiko an: 40 Prozent der Unternehmen, die keine KI anwenden, halten KI sogar für eine Bedrohung für das eigene Geschäftsmodell. “Die Studie zeigt, dass viele Unternehmen Berührungsängste mit KI haben”, sagt Studienautorin und IW-Digitalisierungsexpertin Vera Demary. “Unternehmen, die Erfahrung mit der Technologie haben, sind gegenüber KI wesentlich aufgeschlossener eingestellt als andere.”
Deshalb braucht es unbedingt mehr Best-Practice-Fälle: Insgesamt lässt sich die Akzeptanz nur steigern, wenn Unternehmen erkennen, wie und in welchen Bereichen sie KI anwenden können. “Hier gibt es großen Handlungsbedarf”, sagt Studienautor und IW-Datenexperte Henry Goecke. “Nur wenn Unternehmen ganz konkret sehen, welches Potenzial KI für das eigene Geschäftsmodell bietet, lassen sich die Berührungsängste abbauen.”
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.