Das Bundesumweltministerium (BMU) unterstützt die Nutzung von stationären Batteriespeichersystemen in Verbindung mit einer an das elektrische Netz angeschlossenen Photovoltaikanlage. Im Mai dieses Jahres hat das Ministerium daher ein Speicher-Förderprogramm aufgelegt, das Interessenten die Möglichkeit bietet, über die KfW zinsverbilligte Kredite und einen direkten Tilgungszuschuss zu erhalten. Auch wenn die Resonanz auf das Programm noch ausbaufähig ist, hat das Thema dezentrale Photovoltaikspeicher deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen.
Die KfW rechnet damit, dass bis zum Jahresende rund 3.000 Fördermittelanträge positiv beschieden sein werden. Die meisten davon stammen aus Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. In 90 Prozent der Fälle wird parallel zum Speicher auch gleich eine neue Photovoltaikanlage errichtet. Bei einem durchschnittlichen Zuschuss von 3.000 Euro pro Anlage werden somit im Jahr 2013 nach aktuellen Schätzungen rund neun Millionen Euro des Kreditvolumens ausgeschöpft – zur Verfügung ständen jedoch sogar 25 Millionen Euro.
Das Marktpotential für Speichersysteme ist allerdings weit größer, als es die Antragszahlen vermuten lassen. Nach Aussagen der Industrie werden zwischen zwei Drittel und drei Viertel aller neuen Anlagen ohne Fördermittel errichtet. Für 2013 ist damit von einem Gesamtvolumen von 9.000 bis 12.000 Photovoltaik-Batteriespeichersystemen auszugehen.
Laut Prognosen der KfW soll sich die Zahl der Anträge im kommenden Jahr auf etwa 6.000 erhöhen. Das Gesamtmarktvolumen würde dann – sofern das Verhältnis der mit Fördergeldern errichteten Anlagen zu den ohne Fördermittel gebauten Anlagen konstant bleibt – auf 18.000 bis 24.000 Systeme anwachsen.
Alexander Neuhäuser, Geschäftsführer Recht und Wirtschaft beim ZVEH, sagt: „Unabhängig von der Zahl der vergebenen Kredite ist die Aufmerksamkeit für das Thema dezentrale Photovoltaikspeicher erheblich gestiegen.“ Der Markt sei belebt worden und habe wertvolle Impulse für innovative Techniken und die Erstellung einheitlicher Standards erhalten. „Auch der ZVEH hat zusammen mit dem BSW-Solar diese Entwicklung begleitet und einen Photovoltaik-Speicherpass aufgelegt, in dem alle Montagearbeiten und die verwendeten Komponenten rechtssicher und zur Überprüfung der technischen Sicherheit dokumentiert werden“, so Neuhäuser weiter. Nichtsdestotrotz würde er eine stärkere Resonanz auf das Förderprogramm begrüßen – vor allem mit Blick auf die Netzverträglichkeit und Sicherheit: „Alle Anlagen, die ohne Fördermittel entstehen, müssen auch nicht die Fördervoraussetzungen erfüllen. Damit ist nicht garantiert, dass die Speicher optimal netzverträglich und sicher errichtet werden.“