Intelligente Technologien, nachhaltige Energielösungen und smarte Gebäudeautomation – diese Themen prägen die Zukunft der Renovierung und Sanierung. Im Interview spricht Prof. Dr. Viktor Grinewitschus über Herausforderungen, Innovationen und die Rolle von KI. Dabei zeigt sich: Der Schlüssel liegt in der Kombination aus Technologie, Personalisierung und einfacher Bedienbarkeit.
ElektroWirtschaft: Herr Prof. Grinewitschus, Sie sind seit Jahren ein Pionier auf dem Gebiet der intelligenten Gebäudeautomation. Wie hat sich Ihrer Meinung nach die Bedeutung von Smart Home und Smart Building seit Ihren ersten Projekten verändert?
Prof. Viktor Grinewitschus: Als wir 2001 das Fraunhofer-inHaus-Zentrum in Duisburg eröffneten, war unser Ziel, einen Blick in die Zukunft zu wagen und zu zeigen, was Technik im Gebäude leisten kann. Damals fragten wir uns: Warum gibt es umfassende Assistenzsysteme nur im Auto und nicht im Haus? Schon seinerzeit erkannten wir das Potenzial, mit Elektronik Energie zu sparen, Ressourcen zu schonen und regenerative Energien besser einzubinden. Allerdings stand das Thema Energieeffizienz schnell im Schatten neuer Geschäftsmodelle rund um das Internet im Haushalt. Wir entwickelten Konzepte wie eine Home-Delivery-Box, die Paketzustellungen vereinfacht – ein Vorgriff auf die heutige Realität. Gleichzeitig fehlte die passende Infrastruktur: Gebäude waren nicht auf Internet, Streaming oder Smart-TVs vorbereitet, und kabelgebundene Systeme kamen selten zum Einsatz. Stattdessen setzten die Hersteller auf Funktechnologien wie WLAN oder Bluetooth. Auch die Anforderungen an das Smart Home haben sich verändert. Ging es früher oft um Lichtsteuerung und Automatisierung, steht heute die Assistenz im Mittelpunkt. Smart Home ist inzwischen ein Massenmarkt, getrieben von erschwinglichen Consumer-Produkten, und IT-basierte Technologien prägen die Gebäudeautomation mehr denn je.
ElektroWirtschaft: Wie schätzen Sie derzeit die Bereitschaft der Hausbesitzer ein, in Gebäudeautomation und nachhaltige Sanierung zu investieren?
Prof. Viktor Grinewitschus: Hausbesitzer, vor allem im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser, investieren zunehmend in moderne Gebäudetechnik, insbesondere in Photovoltaik-Anlagen. Bei PV-Anlagen kommen häufig Wallboxen zum Einsatz. Das erfordert Energiemanagement und Automatisierung. Viele entscheiden sich für Speichersysteme, die gemanagt werden müssen, was Nachhaltigkeitsüberlegungen zu einem zentralen Treiber für die Gebäudeautomation macht. Neben Nachhaltigkeit bleiben klassische Motive wie Komfort, Sicherheit und Multimedia wichtige Investitionsanreize. Oft wird die Bedeutung zukunftsfähiger Infrastruktur vernachlässigt – vor allem bei Neubauten wäre es sinnvoll, ausreichend Leitungen und Stromversorgungspunkte einzuplanen, da eine Nachrüstung
oft schwierig ist.
Das gesamte Interview finden Sie in unserer neuen Ausgabe der ElektroWirtschaft: 02-2025