Max Essers, Vertriebsleiter Theben AG, spricht im Interview mit der ElektroWirtschaft über die Notwendigkeit der Sanierung von Gebäuden, die strategische Bedeutung von KNX für sein Unternehmen und wie sich die aktuell sehr hohen Baukosten auf dieses Segment auswirken.
ElektroWirtschaft: Theben ist in die Offensive gegangen, den Einbau von KNX-Produkten in Bestand und Neubau zu forcieren. Warum machen Sie das?
Max Essers: Wir haben uns bewusst dazu entschieden, den Einsatz von KNX-Produkten sowohl im Bestand als auch im Neubau zu intensivieren, da wir davon überzeugt sind, dass dies unerlässlich ist, um Gebäude zukunftssicher zu gestalten. Angesichts einer zunehmend vernetzten und energieeffizienten Welt betrachten wir es als unsere gesellschaftliche Verantwortung, den Übergang zu intelligenten Gebäuden aktiv zu fördern. Bereits vor fast einem Jahrzehnt, lange vor der Bauteilkrise, haben wir uns strategisch neu ausgerichtet: Wir haben Business-Units und Expertenteams aufgebaut, Plattformen für Hard- und Software geschaffen, unsere Schulungsangebote ausgebaut und in den Vertrieb investiert. Dieser vorausschauende Ansatz hat uns ermöglicht, die Bauteilkrise gut zu bewältigen. Als die hohe Nachfrage auf begrenzte Produktionskapazitäten traf, haben wir daher unsere Fertigung im süddeutschen Haigerloch weiter verstärkt.
ElektroWirtschaft: Der Neubau ist derzeit durch hohe Kosten ausgebremst, wie kann bei dem Kostendruck für KNX argumentiert werden?
Max Esser: Eine Investition in KNX-Technologie ist trotz der hohen Baukosten eine nachhaltige Entscheidung, die den Wert und die Vielseitigkeit des Gebäudes erheblich steigert. KNX-Systeme ermöglichen es, Gebäude effizient und flexibel zu nutzen, was in einer sich schnell verändernden Welt ein großer Vorteil ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass eine Nachrüstung im Nachhinein deutlich schwieriger und kostenintensiver ist, weshalb es langfristig sinnvoll ist, direkt in KNX zu investieren. Zudem erreichen wir bei der reinen mechanischen Bauweise mittlerweile physikalische und preisliche Grenzen, um Gebäude noch energieeffizienter zu gestalten. Die Lösung liegt daher im optimierten Zusammenspiel der Technik – und hier ist KNX als internationaler Standard, der auf Energieeinsparung ausgelegt ist, ideal geeignet. Unser Portfolio bietet für jedes Bedürfnis eine passende Lösung, von Smart-Home-Systemen für Einzelräume bis hin zu umfassenden Bürogebäudelösungen. Diese Systeme steigern nicht nur den Komfort und die Bedienbarkeit, was besonders aus demografischer Sicht von Bedeutung ist, sondern sie amortisieren sich langfristig und bieten Einsparpotenziale weit über die Amortisationsphase hinaus.
Das vollständige Interview finden Sie in unserer aktuellen Ausgabe: 11/2024.
