Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt kleine Betriebe bei der Ausbildung junger Menschen mit einem neuen Förderschwerpunkt im Ausbildungsstrukturprogramm Jobstarter plus. Die ersten von insgesamt 18 Projekten starteten im März 2017. Das BMBF stellt für diesen Förderschwerpunkt rund 7,6 Millionen Euro aus eigenen Mitteln und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds bereit.
"Klein- und Kleinstbetriebe müssen eine wesentliche Säule der dualen Berufsausbildung in Deutschland bleiben. Gerade sie stehen aber in einem harten Wettbewerb mit mittleren und größeren Unternehmen um die sinkende Zahl der Schulabgänger. Hier setzen wir mit dem Programm Jobstarter plus an und unterstützen diese Unternehmen bei der betrieblichen Ausbildung. Damit wollen wir dazu beitragen, dass sich wieder mehr Klein- und Kleinstbetriebe an der Ausbildung beteiligen", sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka.
Geförderte Beratungsdienstleistungen
Gefördert werden Projekte, die Klein- und Kleinstunternehmen in bestimmten Regionen und Branchen dabei beraten und unterstützen, erstmalig oder wieder Ausbildungsplätze anzubieten oder ihr Ausbildungsengagement aufrechtzuerhalten und auszubauen. Dieses so genannte Externe Ausbildungsmanagement (EXAM) enthält eine Vielzahl von konkreten Dienstleistungen: Die Projekte beraten die Betriebe bei rechtlichen und administrativen Fragen rund um die Ausbildung, informieren sie über neue und modernisierte Ausbildungsberufe, unterstützen sie bei der Einrichtung von Ausbildungsplätzen, bei der Auswahl geeigneter Bewerberinnen und Bewerber sowie bei der Anbahnung von Praktika.
Außerdem weisen sie auf die Möglichkeiten der Verbundausbildung hin, bei der die Vermittlung von Ausbildungsinhalten auf mehrere Unternehmen verteilt wird. Darüber hinaus bewerben sie das Ausbildungsangebot am regionalen Ausbildungsstellenmarkt sowie bei der Ausbildungsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (BA). Bei all diesen Aktivitäten arbeiten die Projekte eng mit der lokalen Wirtschaft sowie Akteuren der Berufsbildung vor Ort zusammen, etwa den Kammern.
Rückgang bei der Ausbildung auffangen
In Deutschland nimmt die Zahl der Schulabgängerinnen und -abgänger weiter ab und die Tendenz zu akademischen Ausbildungsgängen zu. Daher sinkt die Anzahl der Bewerber und Bewerberinnen um eine betriebliche Ausbildung und damit auch die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Klein- und Kleinstunternehmen sind von dieser Entwicklung in besonderem Maße betroffen. Eine Folge ihrer oftmals erfolglosen Suche nach Auszubildenden ist, dass sich solche Betriebe häufig aus der dualen Berufsausbildung zurückziehen und damit der in vielen Branchen bereits spürbare Fachkräftemangel zunimmt.
Der gegenwärtige Rückgang der betrieblichen Ausbildungsbeteiligung ist fast ausschließlich auf Verluste bei sehr kleinen Betrieben zurückzuführen. Insgesamt ist die Zahl der Ausbildungsbetriebe bei den Kleinstunternehmen mit bis zu neun sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seit 2007 um fast ein Viertel gesunken. Hier will das Ausbildungsstrukturprogramm ansetzen. Weitere Informationen finden Sie hier und hier.
Quelle: BMBF