Weltweit gibt es mehr als 700.000 Elektroautos, die vor allem in den USA, Japan, China, Norwegen, Frankreich und Deutschland auf der Straße unterwegs sind. Joanneum Research hat die erste weltweite Umweltbilanz im Lebenszyklus der insgesamt 700.000 Elektroautos beim 28. Electric Vehicle Symposium EVS28 in Korea präsentiert. Unter der Federführung der Joanneum Research wurde die Umweltbilanz im Rahmen der Internationalen Energieagentur (IEA) in Task „Life Cycle Assessment of Electric Vehicles“ erarbeitet, an der unter anderem das Argonne (USA), das DLR (Deutschland) und die EMPA (Schweiz) mitarbeiten. Lebenszyklusanalysen umfassen die Umweltbewertung von der Produktion, über den Betrieb bis hin zur Entsorgung der Fahrzeuge.
Nachhaltigkeitsexperte Dr. Gerfried Jungmeier von Joanneum Research fasst die Ergebnisse zusammen: „Die heutige weltweite Flotte an Elektrofahrzeuge reduziert im Lebenszyklus die Luftemissionen durch den Ersatz konventioneller Fahrzeuge im globalen Schnitt deutlich: Staub-Emissionen um etwa 60 Prozent, Emissionen mit Ozonbildungspotential (vor allem NOx und Kohlenwasserstoffe) um etwa 30 Prozent und die Treibhausgas-Emissionen um etwa 20 Prozent. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern sind aufgrund der länderspezifischen Stromerzeugung sehr groß, so werden in Norwegen aufgrund der Wasserkraft bis zu 80 Prozent Treibhausgas-Emissionen eingespart und in Deutschland bis zu 75 Prozent der Staub-Emissionen reduziert.“ Um die Umweltvorteile von Elektro-Fahrzeugen im Lebenszyklus nun weiter zu verbessern, seien vor allem der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung, ein effizientes Recycling der Batterien und ein energieeffizienter Fahrbetrieb notwendig.
Quelle: Joanneum Research