Im Interview mit der ElektroWirtschaft spricht Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, über das Thema Cybersecurity im digitalisierten Zeitalter, die Auswirkungen auf die Elektrobranche sowie ein mögliches Sicherheitskonzept.
ElektroWirtschaft:
Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und neuer Geschäftsmodelle, wie sie beispielsweise durch das Internet der Dinge ermöglicht werden, wird IT-Sicherheit zu einem zentralen Faktor. Was muss Ihrer Ansicht nach geschehen, damit in puncto Sicherheit die Digitalisierung gelingt?
Arne Schönbohm:
Zunächst einmal muss allen Akteuren klar werden, dass die Informationssicherheit die Voraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung ist. Das autonome Fahren wird keine Akzeptanz erlangen, wenn es nicht sicher ausgestaltet ist. Wenn Kundendaten nicht sicher verarbeitet werden, werden die Kunden ausbleiben und wenn kritische Geschäftsprozesse wegen Cyber-Angriffen ausfallen, wird das Geschäftsmodell auf Dauer nicht funktionieren. Deswegen muss Informationssicherheit zur Chefsache gemacht werden und eine der Top-Prioritäten sein.
ElektroWirtschaft:
Von welchen Geräten geht eine besonders hohe Gefahr aus bzw. welche Systeme sind für Cyber-Attacken besonders attraktiv?
Arne Schönbohm:
Attraktiv für Angreifer sind alle Geräte, bei denen Cyber-Sicherheit nicht von vorneherein mitgedacht worden ist. Wir sehen das oft bei den Geräten des Internets der Dinge, seien es Babyfone oder Rollladensteuerungen. Viele Produkte sind auf Komfort und Usability ausgelegt, die Sicherheit wird jedoch…