Den derzeitigen industriepolitischen Maßnahmen fehlt die ökonomische Logik. Expertinnen und Experten des ifo Instituts schlagen deshalb in einer aktuellen Analyse eine neue Fokussierung auf bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft vor. „Das schlichte Reagieren auf Maßnahmen anderer Länder – eine ,wie-du-mir-so-ich-dir– Politik‘ – verstärkt international schädliche Wettbewerbsverzerrungen“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.
Die ifo Expertinnen und Experten halten eine stärkere Konzentration auf wettbewerbsfördernde und wachstumsfreundliche Rahmenbedingungen für dringend geboten. „Anstatt spezifische Branchen oder Unternehmen gezielt zu fördern, sollte Deutschland verstärkt auf Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation setzen“, sagt Nina Czernich, Co-Autorin der Studie. Zudem könnten steuerliche Investitions- und Innovationsanreize und der Abbau bürokratischer Hürden die Wettbewerbsfähigkeit langfristig besser stärken als kurzfristige Subventionen.
Besonders problematisch ist aus Sicht der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass industriepolitische Maßnahmen oft ineffizient und schwer steuerbar seien. „Der Staat kann weder alle relevanten Marktinformationen über Branchen und Technologien erfassen noch zielgenaue Interventionen gewährleisten“, so Falck. Sie empfehlen in der Studie daher eine Neuausrichtung der Industriepolitik: weniger direkte Eingriffe, mehr Fokus auf strukturelle Wettbewerbsfähigkeit und eine stärkere Nutzung der komparativen Vorteile Deutschlands.
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