Die Gefahr von Cyber-Angriffen wächst auch im industriellen Mittelstand. Viele Betriebe im Maschinenbau sind sich dieser Gefahr bewusst, rüsten sich aber nicht ausreichend dagegen. Dies sind Kernergebnisse einer neuen Studie zu "Industrial Security", die der VDMA auf Basis einer Umfrage unter produzierenden Unternehmen erstellt hat. "Rund 60 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass die Zahl der Sicherheitsvorfälle in den nächsten Jahren zunehmen wird. Diese Vorfälle stellen bereits eine Bedrohung dar, wie die betroffenen Unternehmen bestätigen können. Die Hälfte der Befragten berichten von finanziellen Schäden als Folge , gut 30 Prozent nennen Produktionsausfälle", sagt Steffen Zimmermann, Leiter des VDMA Competence Center Industrial Security. "In den letzten zwei Jahren gab es jedoch keine sicherheitsrelevanten Vorfälle, bei denen Menschen oder die Umwelt in Gefahr waren oder die auf einen Sicherheitsvorfall zurückgeführt werden konnten."
Erfreulich ist, dass anerkannte Normen für die industrielle Sicherheit in der Industrie bekannt sind: 83 Prozent der Unternehmen kennen zumindest die gängigen Security-Standards. Nachholbedarf zeigt sich allerdings noch bei der Anwendung der Standards. Lediglich rund 40 Prozent der Unternehmen nutzen einen Security-Standard in der Praxis. Nach wie vor besteht das Problem, dass es für den Maschinen- und Anlagenbau keinen einzelnen verbindlichen Security-Standard gibt. VDMA-Experte Zimmermann rät daher: "Wenn ein Unternehmen technische und organisatorische Maßnahmen nutzt, sollten sich diese an standardisierten Vorgehensweisen orientieren."
Zu den zehn größten Bedrohungen für die Produktion zählen menschliches Fehlverhalten und Sabotage.
Quelle: VDMA