„Die Hannover Messe beweist auch dieses Jahr wieder, dass Innovationen der größten Hebel sind, um das Ziel einer klimaneutralen Industriegesellschaft zu realisieren“, betont ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel auf der Eröffnungspressekonferenz zur weltgrößten Industrieschau. Welche Effekte CO2-mindernde Technologien erzielen können, zeigt der ZVEI beispielhaft anhand von zwei Technologien in Halle 11.
„Der ZVEI-Show-Case PCF@Schaltschrank verdeutlicht eindrucksvoll, wie Produktinnovationen herstellerübergreifend und gemeinsam umgesetzt werden“, so der ZVEI-Präsident. Der Demonstrator berechnet den CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint) eines Schaltschranks inklusive aller verbauten Einzelkomponenten unterschiedlicher Hersteller. Möglich wird dies durch die Verknüpfung der OT- und IT-Ebene via Verwaltungsschale, wodurch die Daten firmenübergreifend ausgetauscht werden können. „Diese praktische Anwendung von Industrie 4.0 veranschaulicht erstmals, wie viel CO2 bei der Erstellung einer industriellen Schlüsseltechnologie anfällt“, so Dr. Kegel. “Diese Transparenz wird helfen, den CO2-Abdruck künftig weiter zu verringern.“
Ein anderes Beispiel ist das Forschungsprojekt DC-Industrie, das der Verband mit Partnern präsentiert. Gleichstrom liefert mehrere Vorteile für ein modernes, intelligentes industrielles Stromnetz: zum einen die effiziente Integration von erneuerbaren Energien bei gleichzeitig höherer Energieeffizienz, zum anderen einen deutlich geringeren Ressourcenverbrauch. „Energieeinsparungen von bis zu zehn Prozent und sogar rund 50 Prozent Kupfereinsparung bei den Leitungen lassen sich damit erreichen“, so Dr. Kegel.
Neun von zehn Unternehmen berichten von Versorgungsengpässen
Obwohl der Druck auf die Lieferketten durch den Angriffskrieg Russlands und die Schließung des Hafens in Schanghai nochmals zugenommen hat, hält der ZVEI an seiner Prognose vom Jahresanfang fest und erwartet für 2022 ein Produktionsplus von vier Prozent. Dr. Kegel: „Sowohl die hohe Kapazitätsauslastung als auch die sehr gute Auftragsreichweite von fast sechs Monaten und vor allem die fundamentalen Notwendigkeiten der zunehmenden Elektrifizierung und Digitalisierung stimmen uns zuversichtlich, dass die Branche auch in diesem schwierigen Jahr weiter zulegen wird.“
Noch bis zum 02. Juni können sich Besucher in Hannover vor Ort ein Bild von der Messe machen.