Die deutschen Großhandelsunternehmen setzten im vierten Quartal 2014 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) real 2,0 % und nominal 0,4 % mehr um als im vierten Quartal 2013. Im Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren und Maschinen (Produktionsverbindungshandel), der ein Indikator für die Industrieproduktion und den Export ist, lag der Umsatz im vierten Quartal 2014 real um 2,1 % höher und nominal um 0,8 % niedriger als im Vorjahresquartal.
Im Monat Dezember 2014 lag der Umsatz im Großhandel real 5,3 % und nominal 2,6 % über dem entsprechenden Wert des Vorjahresmonats. Im Gesamtjahr 2014 setzten die deutschen Großhandelsunternehmen real 1,2 % mehr und nominal 0,2 % weniger um als im Jahr 2013.
Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung (BGA), erklärte zu den veröffentlichten Umsatzzahlen im Großhandel für das Jahr 2014: "Ein passables Schlussquartal und insbesondere ein guter Dezember haben einen Einbruch verhindert und die Jahresbilanz 2014 des Großhandels gerettet. Dieses Ergebnis wurde jedoch von den Großhändlern hart erarbeitet. Und es zeichnet sich ab, dass dies auch im laufenden Jahr 2015 bis auf weiteres erst einmal so bleiben wird. Bei anhaltenden geopolitischen Risiken und insgesamt steigenden Kostenbelastungen müssen immer mehr Güter verkauft werden, um zumindest den Umsatz im Großhandel nominal zu halten.
Nachdem niedrige Zinsen die Volkswirtschaft vor schwierige Fragen stellen, erweisen sich die rückläufigen Preise als weitere Herausforderung. Auch wenn wir keine Deflation erwarten, schwächen die schmäler werdenden Erträge den Handlungsspielraum für Investitionen in Unternehmenswachstum und betriebliche Modernisierungen ein. Die Belebung der Investitionstätigkeit ist jedoch der Generalschlüssel für das Wachstum von morgen. Diese sollte die Politik flankieren, durch weniger Bürokratie, stabile Beiträge und mittelstandsfreundlich ausgestaltete Steuern, gerade bei der Erbschaftsteuer", so Börner abschließend.
Quelle: Destatis / BGA