gfu: Gesundheit und Fitness werden digital

Die zunehmende Vernetzung des Alltags schließt immer mehr den Fitness- und Gesundheitsbereich mit ein. Smart Watches, also Uhren, die neben der Zeit auch unterwegs Daten anzeigen, die bisher das Smartphone geliefert hat, aber besonders sogenannte Smart Wearables, wie Fitnesstracker, Pulsmesser, Schrittzähler oder vernetzte Gesundheitsgeräte, sind zwar erst in einem kleinen Teil der Haushalte vorhanden, doch nahezu 20 Prozent der Konsumenten haben eine Kaufabsicht für diese neue Produktkategorie.
Dies sind Teilergebnisse einer repräsentativen europaweiten Studie, die im Auftrag der gfu Consumer & Home Electronics GmbH im Mai dieses Jahres von Value_A Marketing Intelligence durchgeführt wurde. 1.000 Haushalte in Deutschland und weitere 5.000 aus sechs anderen europäischen Ländern (Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Spanien, Schweiz) wurden über Einstellungen, Nutzungsverhalten und Kaufabsichten in Zusammenhang mit elektrischen und elektronischen Produkten befragt.
Drei Prozent der befragten Deutschen geben an, dass in ihrem Haushalt bereits ein Exemplar der relativ jungen Produktkategorie Smart Watch vorhanden ist. 16 Prozent sagen, dass sie eine solche Uhr für so interessant halten und dass sie über einen Kauf nachdenken. Auf ähnliche Werte kommen Wearables, wie Pulsmesser und Fitnesstracker (4 Prozent vorhanden, 15 Prozent Kaufabsicht) und vernetzte Gesundheitsgeräte, die ebenfalls in vier Prozent der deutschen Haushalte vorhanden sind und bei denen 17 Prozent der Haushalte über einen konkreten Kauf nachdenken.

Vorbeugen und Heilen

Diejenigen, die über die Anschaffung eines vernetzten Gesundheitsproduktes nachdenken, sehen die Anschaffung mehrheitlich als vorbeugende Maßnahme. 69 Prozent der Befragten sagen, dass sie nicht konkret krank sind, aber davon ausgehen, dass vernetzte Gesundheitsprodukte sie bei einem gesunden Lebensstil unterstützen. Immerhin 31 Prozent der Befragten mit Kaufabsicht nehmen bereits aktuell aus gesundheitlichen Gründen Routinemessungen bestimmter Parameter vor und versprechen sich von vernetzten Gesundheitsprodukten eine Vereinfachung.
Grundsätzlich stehen die Befragten vernetzten Gesundheitsprodukten mehrheitlich positiv gegenüber. 47 Prozent der Deutschen stimmen der Aussage zu, dass derartige Produkte zu weniger Einschränkungen bei chronisch Kranken führen, allerdings gibt es auch eine nicht unbedeutende Minderheit von 22 Prozent, die nicht dieser Meinung sind. Im europäischen Durchschnitt ist die Zustimmung zu vernetzten Gesundheitsprodukten für chronisch Kranke sogar noch ausgeprägter: 54 Prozent der Europäer stehen vernetzten Gesundheitsprodukten positiv gegenüber, 15 Prozent eher ablehnend.
Als ein Grund für eine ablehnende Haltung wird angeführt, dass durch vernetzte Gesundheitstechnologien die Gefahr bestünde, dass der persönliche Kontakt zwischen Arzt und Patient verloren ginge. Immerhin 45 Prozent der Deutschen sehen ein solches Risiko. Gleichzeitig herrscht die weit verbreitete Einsicht darüber, dass es notwendig ist, telemedizinische Lösungen weiter zu entwickeln, wenn weitere Kostensteigerungen im Gesundheitswesen reduziert werden sollen. 38 Prozent der Deutschen sind dieser Meinung, aber 25 Prozent sehen die Möglichkeit der Kostenreduzierung durch Telemedizin eher skeptisch. Damit haben die Deutschen, zusammen mit den Österreichern (24 Prozent) und Schweizern (26 Prozent), den höchsten Prozentsatz an Telemedizin-Skeptikern. Besonders wenig Skepsis gibt es in dieser Frage bei den Briten und Italienern (13 Prozent) sowie den Franzosen (14 Prozent).
Quelle: gfu

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