Laut GfK-Prognose werden die Ausgaben der privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2015 real um 1,5 Prozent steigen. Für die gesamte Europäische Union erwartet GfK einen Anstieg zwischen 1,0 und 1,5 Prozent. Dies gab Matthias Hartmann, GfK-Vorstandsvorsitzender auf einer Pressekonferenz in Nürnberg bekannt. In Deutschland wird der private Konsum damit genauso stark wachsen wie das Bruttoinlandsprodukt. Der Einzelhandel wird nur wenig von den steigenden Konsumausgaben profitieren. Im Trend liegen dagegen Ausgaben für Immobilien, Renovierungen und Reisen.
Das vergangene Jahr startete sehr positiv. Im Sommer und Herbst jedoch stieg die Verunsicherung wieder stark an. Gründe dafür waren der Krieg in der Ukraine, Putins Äußerungen in Bezug auf die osteuropäischen Länder sowie die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten. Auch auf der wirtschaftlichen Seite verschlechterten sich die Rahmenbedingungen. In Deutschland brach die Konjunkturerwartung so stark ein wie noch nie. Zum Jahresende gewann der Optimismus jedoch wieder die Oberhand.
Zum Jahresende lag der GfK Konsumklimaindex für die EU28 bei 5,5 Punkten. Der Trend zeigt wieder nach oben. In Deutschland zeigt das GfK Konsumklima für Februar mit 9,3 Punkten den höchsten Stand seit 13 Jahren. Die Anschaffungsneigung verzeichnete im Januar mit 57,4 Zählern ein Acht-Jahres-Hoch. Bleiben die derzeitigen Rahmenbedingungen stabil, wird die Wirtschaft in ganz Europa wieder deutlich wachsen. Damit werden sich auch die Lebensverhältnisse der Verbraucher in vielen Ländern weiter verbessern. Auf dem Arbeitsmarkt gab es im letzten Jahr erstmals seit dem Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise eine Wende. Es fanden wieder mehr Menschen einen Job. Dieser Trend wird sich in diesem Jahr fortsetzen.
"Deshalb geht GfK davon aus, dass der private Konsum in Deutschland, aber auch in Europa insgesamt eine deutlich Stütze für die Konjunktur sein wird. Für die gesamte EU prognostiziert GfK einen realen Anstieg des privaten Konsums zwischen 1,0 und 1,5 Prozent. In Deutschland wird der private Konsum nach GfK-Berechnungen real um 1,5 Prozent steigen", sagte Matthias Hartmann, CEO von GfK, im Rahmen einer Pressekonferenz.
Allerdings wird der Einzelhandel von dieser guten Konsumlaune nur teilweise profitieren. Der Non-Food-Handel wird in diesem Jahr voraussichtlich 1,3 Prozent zulegen und sich damit etwas besser entwickeln als im vergangenen Jahr. Andererseits wird der Handel mit Elektroartikeln gegen ein gutes Jahr 2014 anlaufen müssen und an den guten Verkaufszahlen aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft gemessen werden.
Hinweis: In der März-Ausgabe der ElektroWirtschaft finden Sie einen ausführlichen Artikel zum Thema mit detaillierten Großhandelsinformationen.
Quelle: GfK