Das letzte Editorial im Jahr 2020 bietet traditionell Gelegenheit, das Jahr Revue passieren zu lassen. Nun mag man denken, 2020 machen wir die Augen lieber fest zu und streichen das Elend aus Kalender und Erinnerung. Denn dieses Jahr wird dominiert von der weltweiten Corona-Pandemie, der man – trotz positiver Lebenseinstellung – nichts Gutes abgewinnen kann.
Gut für uns als Branche ist aber, dass wir bisher mit unerwartet positiven Zahlen durch die Pandemie gekommen sind. Ein Umsatzplus von 3,1 Prozent von Januar bis Oktober ist angesichts der allgemeinen Einschränkungen ein beachtliches Ergebnis für den VEG-Elektrogroßhandel.
Die Markenorientierung innerhalb des Qualitätsbündnisses der E-Markenpartnerschaft mit dem ZVEH hat uns die Sortimentspolitik in Krisenzeiten extrem erleichtert. So konnten wir uns darauf konzentrieren, den tatsächlichen Bedarf zu decken. Herausfordernd war die Aufgabe, trotz Absage der Light + Building im Frühjahr, die neuen Innovationen zügig in den Markt zu bringen. Durch die flexible Reaktion unserer Industriepartner konnten aber schnell neue, digitale Wege gefunden werden, die Neuheiten nicht nur bekannt zu machen, sondern auch die Mitarbeiter in Großhandel und Handwerk in der Anwendung zu schulen.
Gleichzeitig haben wir die durch den Wegfall von Präsenzveranstaltungen gewonnene Zeit genutzt, unsere gemeinsamen Digitalisierungsprojekte deutlich voranzutreiben. In erster Linie denke ich hierbei an Open Datacheck, die von Industrie und Großhandel genutzte Plattform für bessere Stammdatenqualität in der E-Branche. Innerhalb kürzester Zeit konnte die Unterstützung von fast 50 namhaften Hersteller gesichert werden – und es werden wöchentlich mehr.
Eine weitere Dezember-Tradition ist der Dank an Menschen, die uns im privaten und geschäftlichen Umfeld begleitet, unterstützt und vorangebracht haben. In diesem Sinne danke ich Gemeinsam stark und zukunftsorientiert bleiben Michael Ziesemer, der sechs Jahre lang als Präsident des ZVEI für ein konstruktives und freundschaftliches Miteinander von Elektroindustrie und -großhandel eingetreten ist. Wir freuen uns darauf, diese positive Zusammenarbeit mit Dr. Gunther Kegel in den kommenden Jahren fortzusetzen.
VEG-intern gilt mein Dank den Vorstandskollegen und der Geschäftsstelle. Hier finden sich Menschen, die in den letzten Monaten flexibel und Hand in Hand die Herausforderungen angegangen sind und Lösungen gefunden haben. Wer denkt, dass Verbandsarbeit konfliktträchtig und zäh sein muss, den lade ich gerne ein, aktiv im VEG mitzuarbeiten, um ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Ein besonderer Dank geht an Thomas Wätzel, der sich jahrelang im Vorstand, der Region Berlin/Brandenburg und in unserem Dachverband BGA für die Belange des Elektrogroßhandels eingesetzt hat und im Zuge der Fusion unserer Landesgruppen aus dem Beirat ausgeschieden ist. Trotz Dankbarkeit für die allgemein konstruktive Krisenbewältigung blicke ich mit ein bisschen Wehmut auf entgangene Möglichkeiten persönlicher Treffen, wie zum Beispiel die VEG-Jahreshauptversammlung mit Gästen aus Industrie und Handwerk im Mai. Umso mehr freue ich mich, dass sich hoffentlich im nächsten Jahr neue Gelegenheiten bieten werden. Bleiben wir in Kontakt – digital und persönlich!
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Dezember-Ausgabe der ElektroWirtschaft. Als Printabonnent haben Sie fünf Zugriffe auf die digitale Ausgabe inklusive. Stöbern Sie ansonsten in unserem Shop.