Nachhaltigkeist kostet Geld. Doch nicht alles müssen Unternehmer selbst bezahlen. Um im Förderdschungel den Überblick zu behalten, gibt es Menschen wie Torsten Volkmann. Er ist Vorstand der auf Förderberatung spezialisierten Spitzmüller AG. Wir haben mit ihm gesprochen.
ElektroWirtschaft: Wer investiert, um CO2 zu sparen, bekommt dafür Geld vom Staat. Klingt erstmal gut. Klappt das auch?
Torsten Volkmann: Das ist natürlich etwas verkürzt. Es wäre schön, wenn es so einfach wäre. Aber ich würde sagen: Ja, wenn ich die passende Investition tätige, kann ich eine Förderung bekommen. Aber die Förderwelt ist nicht ganz so einfach und die Fördertöpfe sprudeln auch nicht über.
ElektroWirtschaft: Wie groß muss meine Investition sein? Reicht es, wenn ich automatisierte Jalousien anbringe, um die Klimaanlage zu entlasten?
Torsten Volkmann: Es gibt in den Programmen schon Bagatellgrenzen, die man erreichen muss. Wenn Sie eine Lagerhalle mit neuer LED-Beleuchtung ausstatten, dann ist das eine förderfähige Einzelmaßnahme. Oder wenn Sie einen Diesel-Gabelstapler durch ein Elektromodell ersetzen.
ElektroWirtschaft: Es gibt ja mehrere Förderprogramme, die Ressourcen- und Energieeffizienz belohnen sollen. Für Neuanschaffungen oder für alles rund ums Gebäude.
Torsten Volkmann: So kann man es einordnen. Neben dem Gebäude kann man auf der anderen Seite für Prozesse, Betriebsstoffe oder auch für die Digitalisierung Geld bekommen.
ElektroWirtschaft: Sind diese Fördertöpfe gedeckelt?
Torsten Volkmann: Es gibt eine Deckelung der möglichen Fördersumme, aber die Beträge sind großzügig bemessen. Insgesamt haben gerade die Bauprogramme der KfW immer Restriktionen und können dann erschöpft sein. Das haben wir in aktueller Zeit immer mal wieder gesehen.
ElektroWirtschaft: Ist die Bereitschaft der neuen Bundesregierung größer, diese Töpfe wieder zu füllen, oder liegt das sogar bei den Ländern?
Torsten Volkmann: In der momentanen Finanzsituation ist das gerade nicht so einfach. Es gibt bei mir die Befürchtung, dass gerade bei Energiethemen Geld fehlen könnte.
ElektroWirtschaft: Und wie lange braucht es, bis Anträge geprüft und bewilligt werden und das Geld ausgezahlt ist?
Torsten Volkmann: Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt Programme, die klar geregelt sind. Da muss man nur eine Berechnung machen und die Prüfung ist sehr schnell. Gerade Gebäudethemen haben oft eine Sofortzusage. Wenn aber technische Prüfungen gemacht werden müssen, kann es drei Monate und länger dauern. Das ist natürlich kritisch, wenn man sieht, wie sich aktuell Preise auch kurzfristig verändern und dadurch etwa Maschinen teurer werden
Torsten Volkmann, 50 Jahre, ist Vorstand der auf Förderberatung spezialisierten Spitzmüller AG aus Gengenbach, Baden-Württemberg.