Vor allem im Süden Deutschlands haben Unternehmen Probleme, ausreichend Fachkräfte zu finden, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Das gilt insbesondere im Gesundheitsbereich sowie in den Elektroberufen.
In Süddeutschland Engpässe in Metall- und Elektroberufen
Wer nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung noch eine Fortbildung zum Meister, Techniker oder Fachwirt macht, profitiert in vielfacher Hinsicht: Sogenannte Fortbildungsabsolventen sind seltener arbeitslos als Akademiker, verdienen ähnlich gut und sind am Arbeitsmarkt besonders gefragt. Im März 2016 gab es in 35 von 102 Fortbildungsberufen mehr offene Stellen als Arbeitslose und damit einen Fachkräfteengpass. Knapp fünf Jahre zuvor war dies in erst 22 Berufen der Fall. Dabei gibt es regionale Unterschiede: Vor allem in Süddeutschland fehlen in Metall- und Elektroberufen qualifizierte Mitarbeiter.
Fortbildungen unterstützen
Gerade kleine und mittlere Unternehmen sollten daher verstärkt überregional nach neuen Mitarbeitern suchen. „Zudem können Firmen ihre Mitarbeiter unterstützen, Fortbildungen zu absolvieren, etwa indem sie sie von der Arbeit freistellen oder sich an den Lehrgangs- und Prüfungskosten beteiligen“, sagt IW-Berufsforscherin Susanne Seyda. Und auch die Digitalisierung bietet Chancen, die Fachkräfteengpässe abzumildern: Vor allem in der Automatisierungstechnik und der Elektrotechnik können computergesteuerte Maschinen die Spezialisten entlasten. Das geht im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich kaum.
Gutachten-Download
Die IW-Untersuchung wurde vom IW-Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) erstellt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird. Die Untersuchung und ein Kurzbericht kann hier heruntergeladen werden.
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.