Europäische Exporteure vermelden, dass die Zahl der Handelshemmnisse, mit denen sie allein 2016 konfrontiert waren, um 10% gestiegen ist. Ende vergangenen Jahres waren weltweit auf über 50 Exportmärkten nicht weniger als 372 derartige Hemmnisse in Kraft. Die 36 Hemmnisse, die 2016 neu eingeführt wurden, könnten Ausfuhren aus der EU in einer Größenordnung von 27 Mrd. EUR beeinträchtigen.
Dem von der Europäischen Kommission veröffentlichten Bericht über Handels- und Investitionshindernisse zufolge gelang es der Kommission im vergangenen Jahr durch ihre effektive Marktzugangsstrategie, nicht weniger als 20 verschiedene Hemmnisse für Ausfuhren aus der EU zu beseitigen.
Der Bericht über Handels- und Investitionshindernisse wird seit Beginn der Wirtschaftskrise 2008 einmal im Jahr veröffentlicht. Die diesjährige Ausgabe basiert vollständig auf konkreten Beschwerden europäischer Unternehmen bei der Kommission. Betroffen war eine breite Palette von Erzeugnissen – vom Agrar- und Lebensmittelsektor bis hin zum Schiffbau.
Unter den Ländern mit den meisten Einfuhrhemmnissen rangieren die G20-Länder ganz vorne. Russland, Brasilien, China und Indien führen die Liste an. Russland und Indien haben sogar die meisten der 2016 gemeldeten neuen protektionistischen Maßnahmen eingeführt, gefolgt von der Schweiz, China, Algerien und Ägypten.
Die Kommission hat die europäischen Unternehmen energisch gegen den aufkommenden Protektionismus verteidigt, sodass sie 2016 durchaus greifbare Erfolge vermelden konnte. Es gelang ihr in 20 unterschiedlichen Fällen, in denen EU-Ausfuhren im Wert von 4,2 Mrd. EUR beeinträchtigt waren, wieder normale Handelsbedingungen herzustellen.
Die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, die Automobilindustrie und die Kosmetikbranche der EU profitierten am meisten von den jüngsten EU-Maßnahmen.
Ermöglicht wurden diese Erfolge durch die effektive Zusammenarbeit zwischen der Kommission, den EU-Mitgliedstaaten und den Vertretern europäischer Unternehmen auf der Grundlage der EU-Marktzugangsstrategie und der intensivierten Beziehungen zu unseren Handelspartnern im Rahmen der aktuellen EU-Handelsabkommen.