Energieausweis-Auswertung: Energieeffizienz ist mangelhaft in deutschen Immobilien

Seit Inkrafttreten der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV 2013) am 1. Mai 2014 wurden in Deutschland bisher rund 500.000 Energieausweise ausgestellt. Seit diesem Datum gilt es für Immobilienbesitzer, die Energieeffizienzklasse ihres Gebäudes in einem Energieausweis auszuweisen. TNS Infratest hat in Zusammenarbeit mit Energieausweis48 in einer ersten qualifizierten Auswertung zunächst 10.354 zwischen dem 1. Mai 2014 und dem 30. April 2015 erstellte Energiebedarfsausweise für Wohngebäude herangezogen. Das Ergebnis dieser aktuellen und umfassenden Analyse liefert ein erstes Abbild des Ist-Zustandes der energetischen Qualität des Wohngebäudebestands in Deutschland bezogen auf den rechnerisch nach den gesetzlichen Vorgaben ermittelten Endenergiebedarf.
Danach weisen 41 Prozent der Energiebedarfsausweise die Energieeffizienzklasse H aus. Auf die Energieeffizienzklasse G entfallen 22 Prozent. Immer noch im orangeroten Bereich der Skala, die seit dem 1. Mai 2014 auf jedem neuen Energieausweis verbindlich ist, sind 17 Prozent der Gebäude in der Energieeffizienzklasse F zu verorten. Zwölf Prozent finden sich in der Energieeffizienzklasse E. Lediglich sieben Prozent gibt es in der Energieeffizienzklasse D und nur ein Prozent in C. Die Energieeffizienzklassen B, A und A+ sind in Deutschland nur in Einzelfällen auszumachen und prozentual nicht abbildbar. Vier von fünf Immobilien in Deutschland liegen demnach im roten Bereich der Energiebedarfsskala. Lediglich in Einzelfällen erreichen vor der Jahrtausendwende erbaute Immobilien positive Effizienzklassen. Eine deutlich positivere Effizienzklassenverteilung ist erst bei Immobilienbauten ab dem Jahre 2000 erkennbar.
„Mit unserer gemeinsamen Auswertung von über 10.000 Energieausweisen zeigen wir allen Beteiligten und Interessierten den gegenwärtigen Stand der energetischen Qualität des Gebäudebestandes in Deutschland am Beispiel der Effizienzklassenverteilung in Energiebedarfsausweisen “, sagte Maik Stücken, Senior Director, Shopper, Retail & Mystery Research bei TNS Infratest.
Quelle: TNS Infratest

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