Die wirtschaftliche Lage der deutschen Industrie hat sich im Juli deutlich verbessert. Das zeigt der kräftige Anstieg des saisonbereinigten Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) für das Verarbeitende Gewerbe. Der wichtige Konjunkturfrühindikator kletterte von 48,6 Punkten im Juni auf aktuell 50,7 und überschritt damit erstmals seit fünf Monaten wieder die neutrale 50-Punkte-Marke. Gleichzeitig erreichte er den höchsten Stand seit anderthalb Jahren.
„Der erfreuliche EMI-Anstieg könnte für die deutsche Industrie eine positive Trendwende bedeuten. Gut gefüllte Orderbücher und ein solider Produktionszuwachs stimmen uns für die kommenden Monate hoffnungsvoll“, betonte Dr. Holger Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), in Frankfurt.
„Mit dem Temperaturanstieg im Sommer hellt sich auch die Stimmung in der deutschen Industrie auf. Nach dem bislang eher schwachen Jahresverlauf steckt in den aktuellen EMI-Daten ein Gutteil Nachholeffekt“, teilte DIHK-Chefvolkswirt Dr. Alexander Schumann dem BME mit. Das zeigten auch die Auftragseingänge. Weiterhin sei allerdings Vorsicht angebracht; der Konjunkturtrend zeige eher flach nach oben. Positiv und ein Beleg für die gute Verfassung des Arbeitsmarktes seien die Beschäftigungsabsichten der Unternehmen. Schumann: „Die Politik ist gut beraten, diese erfreuliche Entwicklung nicht zu gefährden, etwa durch neue Reglementierungen der Zeitarbeit und flächendeckende Mindestlöhne, die in manchen Bundestagswahlprogrammen gefordert werden.“