Die deutsche Industrie ist im September so kräftig gewachsen wie seit über sechs Jahren nicht mehr. Das signalisiert der finale saisonbereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI). Er verbesserte sich gegenüber August um 1,3 Punkte und erreichte mit 60,6 den höchsten Wert seit April 2011.
Die Entwicklung der EMI-Teilindizes im Überblick
Industrieproduktion
: Die Industrieproduktion wurde im September so kräftig ausgeweitet wie seit knapp sechseinhalb Jahren nicht mehr.
Auftragseingang
: Beim Auftragseingang verbuchten die deutschen Industrieunternehmen im Berichtsmonat das zweithöchste Plus seit April 2011; es wurde lediglich übertroffen vom Zuwachs im Juni dieses Jahres. Wie bereits seit Jahresanfang ging von den Exportmärkten auch im September ein starker Nachfrageimpuls aus. Unterm Strich fiel das Exportorderplus zwar etwas niedriger aus als im August, es blieb jedoch überdurchschnittlich hoch. Besonders gefragt waren deutsche Industrieerzeugnisse in Asien.
Beschäftigung
: Der kräftige Auftragsschub zog den stärksten Beschäftigungsaufbau seit Mai 2011 nach sich. Am meisten neue Stellen wurden diesmal im Investitionsgüterbereich geschaffen, dicht gefolgt vom Vorleistungsgüterbereich.
Einkaufs-/Verkaufspreise
: Der Kostenanstieg erreichte ein Fünfmonatshoch und fiel stärker aus als im bisherigen Jahresdurchschnitt. Verteuert haben sich laut Befragten neben Chemikalien auch Energie und zahlreiche Metalle, darunter Aluminium, Kupfer, Messing und Stahl. Der Anstieg der Verkaufspreise beschleunigte sich den zweiten Monat in Folge und fiel so stark aus wie seit über sechs Jahren nicht mehr. Ausschlaggebend hierfür war der rasante Kostenauftrieb, den die Unternehmen an ihre Kunden weiterzugeben bestrebt waren.
Jahresausblick
: Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist fielen im September sogar noch optimistischer aus als in den beiden Vormonaten. Der entsprechende Teilindex notiert aktuell nur knapp unter dem Rekordhoch von Anfang 2014. Immerhin fast 40 Prozent der Befragten erwarten, dass sich der gegenwärtige Wachstumstrend fortsetzen wird. Einige hingegen sehen den Markt zunehmend gesättigt und gehen eher davon aus, dass das hohe Niveau nicht gehalten werden kann.
Quelle: BME