China hat Deutschland beim Ranking der wichtigsten Herstellerländer für Elektrofahrzeuge knapp überholt und liegt nun hinter Japan auf Platz 2. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des aktuellen Electric Vehicle Index (Juli 2015) von McKinsey. Auf der Marktseite konnte Norwegen seine dominierende Position weiter ausbauen – über 5 Prozent der dort seit 2010 verkauften Autos haben einen Elektromotor unter der Haube. Dies sind die zentralen Ergebnisse des aktuellen Electric Vehicle Index (EVI) von McKinsey, in dem die Unternehmensberatung die Entwicklung der E-Mobilität in den wichtigsten Ländern misst.
Die größere Bedeutung der E-Mobilität in China macht sich nun auch im Ranking bemerkbar. Steigende Produktionsprognosen sowie die gute Positionierung bei der Produktion wichtiger Komponenten wie E-Motor und Batterie führen dazu, dass China Deutschland knapp überholt hat. „Deutsche Hersteller bleiben aber weltweit führend in der Produktion für E-Fahrzeuge“, sagt Thomas Luk, E-Autoexperte von McKinsey. Rund 36% aller weltweit produzierten E-Fahrzeuge werden die deutschen Hersteller im Jahr 2020 vom Band laufen lassen, so die Prognose.
Während die USA auf der Industrieseite zurückfallen, bleiben sie weiterhin einer der spannendsten Märkte für E-Fahrzeuge. Über 300.000 Elektroautos wurden dort seit 2010 verkauft – Japan (113.000 Autos), China (75.000) und Deutschland (34.000) folgen weit dahinter. „Wir sehen bei den Verkäufen einen zunehmend internationaleren Markt. Während in den vergangenen Jahren oft nur die E-Fahrzeuge heimischer Hersteller in den jeweiligen Ländern erfolgreich waren, werden die Verkaufsstatistiken immer internationaler. Der Markt für E-Fahrzeuge gleicht sich in dieser Hinsicht dem normalen Fahrzeugmarkt an“, so Luk.
Der von McKinsey entwickelte Electric Vehicle Index untersucht seit 2010 auf Länderebene, wo die für die Elektromobilität 14 wichtigsten Nationen jeweils stehen und wie sich Deutschland dabei positioniert. Die untersuchten Länder sind: China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Japan, Niederlande, Norwegen, Portugal, Spanien, Südkorea und USA. Der Index untersucht dabei die zwei wichtigen Dimensionen bei der Entwicklung der E-Mobilität, die Markt- und die Industrieseite.
Auf der Marktseite wird zum einen analysiert, wie groß der Marktanteil von E-Fahrzeugen am Gesamtmarkt ist. Zum anderen werden Anreize wie Subventionen, die vorhandene Infrastruktur sowie das verfügbare Angebot von E-Fahrzeugen bewertet. Der Industrie-EVI untersucht, wie erfolgreich die jeweilige Automobilindustrie des Landes beim Thema E-Mobilität ist. Hierzu werden Faktoren wie der aktuelle und zukünftige Anteil an der weltweiten Produktion von Elektrofahrzeugen sowie wichtiger Komponenten wie E-Motoren und Batterien herangezogen.
Quelle: McKinsey