Die Exporte der deutschen Elektroindustrie sind im Mai 2020 um 21,2 Prozent gegenüber Vorjahr auf 13,5 Milliarden Euro geschrumpft. „Der Rückgang fiel damit mehr oder weniger gleich hoch aus wie im April“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Kumuliert von Januar bis Mai dieses Jahres belief sich das Ausfuhrminus auf 9,2 Prozent – bei Lieferungen im Wert von 80,9 Milliarden Euro.
Die Exporte in die Industrieländer (- 21,3 Prozent auf 8,6 Mrd. Euro) und in die Schwellenländer (- 21,0 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro) gingen im Mai gleichermaßen stark zurück. In den ersten fünf Monaten zusammengenommen gaben die Ausfuhren in erstere um 10,7 Prozent auf 51,7 Milliarden Euro nach und in letztere um 6,3 Prozent auf 29,2 Milliarden Euro.
Mit 12,9 Milliarden Euro lagen die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland im Mai 14,1 Prozent unter ihrem Vorjahreswert. Zwischen Januar und Mai 2020 fielen sie um 8,1 Prozent auf 75,0 Milliarden Euro.
Die deutschen Elektroexporte ins europäische Ausland kamen im Mai 2020 auf 8,3 Milliarden Euro. Das waren 20,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Dabei gingen die Lieferungen in die EU um 21,1 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro zurück, jene in die Eurozone fielen um 22,4 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro.
Besonders ausgeprägt waren die Ausfuhrrückgänge nach Frankreich (- 28,4 Prozent auf 744 Mio. Euro), Spanien (- 27,3 Prozent auf 399 Mio. Euro) und Großbritannien (- 23,0 Prozent auf 500 Mio. Euro). Die Lieferungen nach Italien sanken um 19,7 Prozent auf 631 Millionen Euro, die nach Polen um 11,3 Prozent auf 680 Millionen Euro.
Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich Mai dieses Jahres nahmen die Branchenexporte nach Europa um 10,5 Prozent auf 51,0 Milliarden Euro ab. In der EU wurden mit 44,0 Milliarden Euro insgesamt 11,5 Prozent weniger abgesetzt als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Ausfuhren in den Euroraum waren hier um 13,7 Prozent auf 25,3 Milliarden Euro rückläufig.
Die Exporte der deutschen Elektroindustrie nach China, dem größten Abnehmerland, gaben im Mai wieder leicht nach – um 1,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 1,8 Milliarden Euro. „Dieser Rückgang kam insoweit etwas unerwartet, als sich die Lieferungen in das Reich der Mitte im April bereits wieder um knapp 18 Prozent erholt hatten“, so Gontermann. Kumuliert von Januar bis Mai kamen die Ausfuhren nach China auf 9,1 Milliarden Euro, womit sie ihren entsprechenden Vorjahreswert um 4,8 Prozent übertreffen konnten.
Die Elektrolieferungen in die USA, Nummer zwei im Abnehmerranking, brachen im Mai dagegen weiter stark ein. Mit minus 38,0 Prozent gegenüber Vorjahr auf 1,1 Milliarden Euro waren die Einbußen nochmals deutlich höher als im Vormonat. In den ersten fünf Monaten 2020 lief damit ein Exportrückgang in die Vereinigten Staaten von insgesamt 10,9 Prozent gegenüber Vorjahr auf 7,1 Milliarden Euro auf.