Mit Ausfuhren im Wert von 20,1 Milliarden Euro hat die deutsche Elektro- und Digitalindustrie im August 2023 etwas weniger exportiert als ein Jahr zuvor (- 1,4 Prozent). „Nach dem geringen Rückgang im Juli um ein halbes Prozent waren die Elektroexporte damit den zweiten Monat in Folge leicht rückläufig“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich August kamen die Branchenausfuhren mit einem aggregierten Wert von 168,2 Milliarden Euro aber auf einen Zuwachs von 6,4 Prozent gegenüber Vorjahr.“
Ein Minus wurde im August auch für die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland verzeichnet. „Hier war es erst der erste Rückgang seit Oktober 2020. Mit 20,4 Milliarden Euro verfehlten die Importe ihr Vorjahrsniveau um 3,7 Prozent, wozu auch wieder gesunkene Einfuhrpreise einen Teil beigetragen haben“, so Gontermann. In den ersten acht Monaten dieses Jahres summierten sich die deutschen Elektroimporte auf 178,8 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 8,2 Prozent gegenüber Vorjahr.
Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie nach Europa sanken im August 2023 um 1,0 Prozent gegenüber Vorjahr auf 11,9 Milliarden Euro. Demgegenüber steigerten sich die Ausfuhren allein in die Eurozone noch um 1,3 Prozent auf 6,0 Milliarden Euro. Was die drei größten Abnehmerländer deutscher Elektroexporte im Euroraum betrifft, so erhöhten sich die Branchenlieferungen in die Niederlande im August um 7,7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, während die Ausfuhren nach Frankreich mehr oder weniger stagnierten (+ 0,2 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro) und jene nach Italien fielen (- 4,1 Prozent auf 774 Mio. Euro).
Die Lieferungen nach Amerika kletterten im August um 3,2 Prozent gegenüber Vorjahr auf 3,0 Milliarden Euro. Dabei entfiel der Großteil des Exportwerts mit 2,2 Milliarden Euro (+ 1,0 Prozent) auf die USA. Die Lieferungen nach China gaben im August weiter nach, und zwar um 6,0 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Darunter litten dann auch die Ausfuhren nach Asien insgesamt, die sich um 5,6 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro reduzierten.
Elektrohandel mit Israel und dem Nahen Osten
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im vergangenen Jahr Erzeugnisse im Wert von 1,4 Milliarden Euro nach Israel exportiert. Das entsprach einem Anteil von 0,6 Prozent an den gesamten deutschen Elektroexporten (von 245,8 Mrd. €). Auf Israel entfiel damit etwas mehr als ein Viertel der Branchenausfuhren in den gesamten Nahen Osten (von 5,0 Mrd. €), welcher mit seinen insgesamt 13 Staaten auf einen Anteil von 2,0 Prozent an den deutschen Elektroexporten im Jahr 2022 kam.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres summierten sich die deutschen Elektrolieferungen nach Israel auf 825 Millionen Euro (- 16,9 Prozent gegenüber Vorjahr). Jene in den Nahen Osten betrugen 3,4 Milliarden Euro (+ 5,7 Prozent).
„Auf der Importseite fallen die Anteile des direkten Geschäfts mit Israel und dem Nahen Osten geringer aus“, sagte Gontermann. So wurden 2022 israelische Elektrogüter in Höhe von 617 Millionen Euro nach Deutschland geliefert. Die Importe aus dem gesamten Nahen Osten kamen im selben Jahr auf 723 Millionen Euro. Die jeweiligen Anteile an den gesamten Elektroeinfuhren nach Deutschland im Jahr 2022 (von 262,1 Mrd. Euro) betrugen damit lediglich 0,2 bzw. 0,3 Prozent.