Die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie lagen im Januar 2019 leicht unter ihrem Vorjahresniveau (- 0,4%). „Somit hat sich die in Summe recht verhaltene Bestelltätigkeit des vergangenen Jahres auch zu Begin 2019 fortgesetzt“, sagte Dr. Andreas Gontermann, ZVEI-Chefvolkswirt. Während aus dem Inland im Januar 5,6 Prozent mehr Aufträge eingegangen sind, sanken die Bestellungen aus dem Ausland um 5,2 Prozent (Euroraum: – 5,8%, Drittländer: – 4,8%). „Dabei stellte sich die Auftragsentwicklung innerhalb der einzelnen Fachbereiche sehr heterogen dar. Zudem verzerrten einzelne Großaufträge, vor allem aus dem Inland, das Gesamtbild“, so Dr. Gontermann.
Die um Preiseffekte bereinigte Produktion der Branche blieb im Januar um 1,4 Prozent unter Vorjahr. Indessen wurde die Wachstumszahl für 2018 nachträglich von 1,9 auf 2,1 Prozent nach oben revidiert.
Die nominalen Branchenerlöse stagnierten im Januar 2019 mehr oder weniger (- 0,2% auf 15,5 Mrd. €). Der Umsatz mit inländischen Kunden belief sich auf 7,3 Milliarden Euro (- 0,3%). Die Auslandserlöse lagen bei 8,2 Milliarden Euro (+/- 0%). Im Geschäft mit der Eurozone gab es ein Plus von 4,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 3,1 Milliarden Euro. Die Erlöse mit Drittländern hingegen gaben um 2,5 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro nach.
2018 waren die aggregierten Umsätze der deutschen Elektroindustrie um 2,0 Prozent auf den Rekordwert von 195,4 Milliarden Euro gewachsen. Auf Inlandskunden entfielen 93,1 Milliarden Euro (+ 1,7%), auf Auslandskunden 102,3 Milliarden Euro (+ 2,3%). Bei letzteren verteilten sich 37,7 Milliarden Euro (+ 3,6%) auf den Euroraum und 64,5 Milliarden Euro (+ 1,5%) auf Drittländer.
„Schließlich ist das Geschäftsklima in der deutschen Elektrobranche nach zuvor vier Rückgängen in Folge im Februar 2019 wieder gestiegen“, sagte Dr. Gontermann. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen erholten sich deutlich: 47 Prozent der Branchenunternehmen schätzen ihre gegenwärtige wirtschaftliche Situation derzeit als gut ein, 42 Prozent als stabil und elf Prozent als schlecht. Mit Blick auf die kommenden sechs Monate gehen 19 Prozent von anziehenden, 65 Prozent von gleichbleibenden und 16 Prozent von rückläufigen Geschäften aus.
Auch die Exporterwartungen zogen im Februar an. Hier verbesserte sich der Saldo aus positiven und negativen Antworten um gut vier auf nunmehr zwölf Prozentpunkte.
Quelle: ZVEI