Die Exporte der deutschen Elektroindustrie gaben im August um 7,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 15,4 Milliarden Euro nach. „Dieser jüngste Rückgang fiel höher aus als in den beiden vorangegangenen Monaten, was allerdings auch damit zusammenhängen dürfte, dass die Betriebsferien in diesem Jahr vielfach in den August verschoben worden sind“, so die Einschätzung von ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Mit 129,8 Milliarden Euro lagen die aggregierten Branchenausfuhren im Zeitraum von Januar bis August 8,3 Prozent unter ihrem entsprechenden Vorjahreswert.
Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland mussten im August deutlich weniger Federn lassen: Sie blieben nur um 1,6 Prozent hinter Vorjahr zurück. In den ersten acht Monaten dieses Jahres beliefen sie sich auf 120,5 Milliarden Euro – ein Minus von 5,5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2019.
Die Exporte der deutschen Elektroindustrie in die Eurozone sanken im August um 3,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 4,5 Milliarden Euro. Deutliche Rückgänge gab es im Geschäft mit Belgien (- 9,9 Prozent auf 351 Mio. Euro), Frankreich (- 9,3 Prozent auf 849 Mio. Euro) und den Niederlanden (- 7,6 Prozent auf 722 Mio. Euro). Etwas weniger stark nahmen die Ausfuhren nach Slowenien (- 5,7 Prozent auf 55 Mio. Euro), Finnland (- 4,1 Prozent auf 146 Mio. Euro), Österreich (- 3,4 Prozent auf 667 Mio. Euro) und Italien (- 0,6 Prozent auf 577 Mio. Euro) ab. Einen kräftigen Zuwachs konnten dagegen die Lieferungen in die Slowakei verzeichnen (+ 12,9 Prozent auf 216 Mio. Euro). Auch die Exporte nach Spanien (+ 4,9 Prozent auf 460 Mio. Euro) und Portugal (+ 4,1 Prozent auf 142 Mio. Euro) legten zu.
Kumuliert von Januar bis August dieses Jahres nahmen die deutschen Elektroexporte in den Euroraum um 11,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 40,5 Milliarden Euro ab.
Die Elektroausfuhren in Länder außerhalb der Eurozone lagen im August mit 10,9 Milliarden Euro um 9,3 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Zweistellige Rückgänge musste die Branche hier bei den Lieferungen nach Japan (- 24,4 Prozent auf 207 Mio. Euro), in die USA (- 16,2 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro), nach Russland (- 15,4 Prozent auf 339 Mio. Euro), Tschechien (- 13,1 Prozent auf 677 Mio. Euro) und Großbritannien (- 10,2 Prozent auf 640 Mio. Euro) verzeichnen. Die Lieferungen nach Polen gaben um 4,8 Prozent auf 846 Millionen Euro nach. Die Exporte nach Rumänien (- 0,7 Prozent auf 314 Mio. Euro) und Südkorea (- 0,4 Prozent auf 251 Mio. Euro) fielen nur leicht unter Vorjahr. Dagegen konnten im Ausfuhrgeschäft mit China leichte (+ 1,0 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro) und mit der Türkei sogar kräftige (+ 32,3 Prozent auf 284 Mio. Euro) Zuwächse erzielt werden. „Unter den Exporten in die zehn größten Abnehmerländer der deutschen Elektroindustrie waren die Lieferungen nach China im August die einzigen, die zulegen konnten“, sagte Gontermann.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden in den Ländern außerhalb des Euroraums Elektroexporte in Höhe von 89,3 Milliarden Euro abgesetzt ‒ ein Minus von 7,1 Prozent gegenüber Vorjahr.