Im April 2024 verzeichnete die deutsche Elektro- und Digitalindustrie ein Exportplus von 7,0 Prozent gegenüber Vorjahr auf 20,3 Milliarden Euro. „Nach etlichen Rückgängen seit der zweiten Jahreshälfte 2023 haben die Branchenausfuhren damit zuletzt wieder zulegen können“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Die Auslandslieferungen dürften hierbei nicht zuletzt auch von drei zusätzlichen Arbeitstagen im Vergleich zum April 2023 profitiert haben.“
Im Gesamtzeitraum der ersten vier Monate dieses Jahres beliefen sich die kumulierten wertmäßigen Branchenexporte insgesamt auf 83,4 Milliarden Euro, womit sie mit minus 1,7 Prozent noch knapp unterhalb des entsprechenden Vorjahresniveaus lagen.
Die Importe von elektrotechnischen und elektronischen Produkten nach Deutschland blieben im April – wiederum verglichen mit dem Vorjahr – unverändert bei 20,5 Milliarden Euro. Von Januar bis einschließlich April 2024 summierten sie sich auf 83,9 Milliarden Euro, was einem Minus von 7,4 Prozent entspricht.
„Unterm Strich fiel die Elektro-Außenhandelsbilanz damit im bisherigen Jahresverlauf nahezu ausgeglichen aus“, so Gontermann. Die Branchenausfuhren in die Eurozone gingen im April 2024 um 3,2 Prozent gegenüber Vorjahr zurück auf 6,4 Milliarden Euro. Europaweit konnte dagegen ein leichter Zuwachs von 0,6 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro verzeichnet werden.
Mit einer Steigerung um 17,3 Prozent auf 788 Millionen Euro haben im April 2024 insbesondere die Exporte in das Vereinigte Königreich stark zugelegt. Positive Entwicklungen gab es auch bei den Lieferungen nach Ungarn (+ 11,2 % auf 681 Mio. €), in die Schweiz (+ 5,8 % auf 640 Mio. €) und in die Türkei (+ 1,6 % auf 306 Mio. €).
Rückläufig waren die Exporte nach Tschechien (- 0,2 % auf 806 Mio. €), Spanien (- 0,4 % auf 682 Mio. €), Frankreich (- 1,8 % auf 1,2 Mrd. €), Italien (- 3,5 % auf 863 Mio. €) und Polen (- 3,6 % auf 894 Mio. €). Ausgeprägte Rückgänge waren im April sowohl für die Ausfuhren nach Österreich (- 10,0 % auf 805 Mio. €) als auch in die Niederlande (- 10,6 % auf 1,2 Mrd. €) zu vermelden.
In den ersten vier Monaten zusammengenommen gaben die Branchenlieferungen nach Europa um 4,4 Prozent auf 52,0 Milliarden nach. Die Exporte in die Eurozone gingen im gleichen Zeitraum um 5,5 Prozent auf 27,8 Milliarden Euro zurück. In die Länder außerhalb Europas hat die deutsche Elektro- und Digitalindustrie im April 2024 Waren im Wert von 8,2 Milliarden Euro geliefert – ein deutlicher Anstieg gegenüber Vorjahr von plus 18,2 Prozent.
Hohe Zuwächse verzeichneten hier die Branchenlieferungen nach Malaysia, die um 73,5 Prozent auf 346 Millionen Euro zunahmen. „Gleichzeitig setzte sich die wieder positive Entwicklung der Exporte nach China aus dem ersten Quartal auch im April fort“, sagte Gontermann. Mit 2,3 Milliarden Euro lagen die Elektroausfuhren in das größte Abnehmerland im jüngsten Berichtsmonat um ein Viertel (bzw. 24,8 %) höher als noch im April 2023. Ebenfalls deutlich konnten die Exporte nach Indien (+ 19,9 % auf 249 Mio. €), Südkorea (+ 18,8 % auf 313 Mio. €), in die USA (+ 14,6 % auf 2,2 Mrd. €), nach Hongkong (+ 13,5 % auf 168 Mio. €), Brasilien (+ 11,4 % auf 159 Mio. €) und Mexiko (+ 7,2 % auf 285 Mio. €) zulegen.
Demgegenüber waren die Ausfuhren nach Japan (- 0,8 % auf 247 Mio. €) und Taiwan (- 2,2 % auf 269 Mio. €) im April leicht rückläufig. Jene nach Singapur (- 12,2 % auf 148 Mio. €) gaben stärker nach.
Kumuliert von Januar bis April kamen die Elektroexporte ins außereuropäische Ausland auf 31,4 Milliarden Euro und lagen damit 2,9 Prozent über ihrem Vorjahresniveau.