Im Januar 2025 hat die deutsche Elektro- und Digitalindustrie Waren im Wert von 19,6 Milliarden Euro exportiert. Damit verfehlten die Ausfuhren ihren entsprechenden Vorjahreswert noch um 1,9 Prozent und die letztjährige rückläufige Entwicklung im Elektro-Außenhandel setzte sich, wenn auch langsamer, fort: 2024 waren die aggregierten Branchenlieferungen ins Ausland um 3,5 Prozent auf 246,4 Milliarden Euro gesunken.
Anders als die Exporte konnten die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland im Januar 2025 wieder zulegen, und zwar um 5,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 21,5 Milliarden Euro. „Daraus ergibt sich allein für Januar ein Handelsdefizit von fast zwei Milliarden Euro“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Im gesamten vergangenen Jahr 2024 hatten die Elektroeinfuhren einen Wert von 254,9 Milliarden Euro erreicht – ein Minus von 5,3 Prozent gegenüber 2023.
Die Elektrolieferungen in die Industrieländer sind im Januar 2025 um 1,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 13,1 Milliarden Euro gestiegen. Sehr hohe Zuwächse waren hier beispielsweise für die Lieferungen nach Taiwan (+ 50,6 % auf 323 Mio. €), Dänemark (+ 48,9 % auf 332 Mio. €), UK (+ 27,3 % auf 1,0 Mrd. €) und in die USA (+ 12,7 % auf 2,1 Mrd. €) zu vermelden.
Leichte Rückgänge gab es dagegen bei den Exporten nach Tschechien (- 0,1 % auf 832 Mio. €), in die Schweiz (- 3,5 % auf 676 Mio. €) und die Niederlande (- 4,5 % auf 1,2 Mrd. €). Stärker ausgeprägt war das Minus bei den Ausfuhren nach Frankreich (- 6,6 % auf 1,2 Mrd. €), in die Slowakei (- 6,9 % auf 228 Mio. €), nach Japan (- 7,4 % auf 255 Mio. €) und Italien (- 8,2 % auf 905 Mio. €). Die Lieferungen nach Schweden gaben im Januar zweistellig nach (- 10,5 % auf 352 Mio. €), und die Exporte nach Südkorea lagen um mehr als ein Fünftel unter ihrem entsprechenden Vorjahreswert (- 21,2 % auf 215 Mio. €).
Bei den deutschen Elektroausfuhren in die Gruppe der Schwellenländer verzeichnete die Branche im Januar 2025 einen Rückgang um 8,7 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat auf 6,5 Milliarden Euro.
„Besonders ausgeprägt war das Minus im Januar bei den Exporten nach China, die um 28,4 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro einbrachen und damit um eine halbe Milliarde Euro tiefer lagen als die Lieferungen in die USA. Ein Grund für diesen Einbruch dürfte allerdings auch in Verzerrungen rund um das chinesische Neujahrsfest zu finden sein.“
Dr. Andreas Gontermann (ZVEI-Chefvolkswirt)